Von: mk
Bozen – Letztes Jahr fand im Extremklimasimulator terraXcube eine Schulung der Alpini-Einheit des italienischen Heeres statt, wobei ein Rettungseinsatz unter extremen klimatischen Bedingungen simuliert wurde. Wenige Monate später unterstützte das Gebirgstruppenkommando der Alpini die Forscher von Eurac Research bei der Bergung einer mumifizierten Gämse, die im Ahrntal auf 3.000 Höhenmetern gefunden wurde. Faktisch besteht die Zusammenarbeit zwischen Eurac Research und den Alpini-Truppen also bereits, heute wird sie von der Spitze der beiden Institutionen formell besiegelt. Das Abkommen ebnet den Weg für neue Kooperationsprojekte.
Das Gebirgstruppenkommando der Alpini ist zunehmend an Rettungsaktionen im Hochgebirge beteiligt. In Absprache mit den lokalen Rettungsorganisationen – in Südtirol sind es die Nationale Alpin- und Höhlenrettung (CNSAS) und die Bergrettung – greift es beispielsweise ein, wenn längere Einsätze oder eine spezielle Ausrüstung erforderlich sind. Außerdem arbeiten sie auch im Hochgebirge, wo sie die Wetterstationen von Meteomont warten. Diese vernetzten Stationen erheben die Wetter- und Schneedaten im Hochgebirge, die dann als Schneebericht über die Wintermonate veröffentlicht werden. Um die damit verbundenen Tätigkeiten in Sicherheit ausführen zu können, ist eine regelmäßige und spezifische Schulung der Einsatzkräfte erforderlich, wofür der Extremklimasimulator terraXcube bestens geeignet ist. Er erlaubt nämlich, die Übungen unter extremen Umweltbedingungen und vor Ort in Bozen durchzuführen. Um auch weiterhin auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten, haben das Gebirgstruppenkommando der Alpini und Eurac Research eine Vereinbarung getroffen, die nicht nur die Schulung der Einsatzkräfte zum Gegenstand hat. „Dank des heute unterzeichneten Übereinkommens können wir gemeinsame Projekte im Bereich der Umweltüberwachung ins Auge fassen“, erklärt Roland Psenner, Präsident von Eurac Research. „Insbesondere erlaubt uns der Zugriff auf die Daten von Meteomont, etwa zur Schneebedeckung, diese in unsere Klimabeobachtung im alpinen Raum zu integrieren, woran unsere Experten für Erdbeobachtung seit Jahren arbeiten“.
„Wir beteiligen uns immer häufiger an Bergeinsätzen, sei es Rettungseinsätze als auch im Dienste der Wissenschaft, wie beispielsweise im Fall der Bergung der 400 Jahre alten mumifizierten Gämse. Erst kürzlich haben wir auf nationaler Ebene ein Kooperationsabkommen mit der Nationalen Berg- und Höhlenrettung unterzeichnet. Unser Ziel ist es, im Bedarfsfall unsere Kräfte zu bündeln und modernste Technik sowie hochqualifiziertes Personal bereitzustellen. Dafür ist eine angemessene Schulung grundlegend, daher freut es uns, die Zusammenarbeit mit terraXcube und den Forschern von Eurac Research fortzusetzen“, so Claudio Berto, Kommandant der Alpini-Truppen des italienischen Heeres.