Subsahara-Afrika und Südasien besonders betroffen

Fast 900 Mio. Menschen in Armut sind Klimarisiken ausgesetzt

Freitag, 17. Oktober 2025 | 09:37 Uhr

Von: APA/AFP

Fast 80 Prozent der ärmsten Menschen auf der Welt sind laut UNO den durch die Erderwärmung verstärkten Klimarisiken direkt ausgesetzt. Diese etwa 900 Millionen Menschen trügen eine “doppelte und zutiefst ungleiche Last”, erklärte das UNO-Entwicklungsprogramm UNDP am Freitag. “Niemand ist immun gegen die immer häufiger auftretenden und stärkeren Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen und Luftverschmutzung”, sagte UNDP-Leiter Haoliang Xu.

Jedoch seien es “die Ärmsten unter uns, die mit den härtesten Folgen konfrontiert sind”, betonte er. Bei der vom 10. bis 21. November in Brasilien stattfindenden Weltklimakonferenz COP30 müsse der Zusammenhang zwischen Klimaschutzmaßnahmen und dem Kampf gegen Armut betont werden, fügte der UNDP-Chef hinzu.

Der von der UNDP gemeinsam mit der Forschungsgruppe der Oxford University OPHDI veröffentlichten Studie zufolge leben 1,1 Milliarden Menschen – also etwa 18 Prozent der 6,3 Milliarden Einwohner in 109 untersuchten Ländern – in “akuter multidimensionaler” Armut. Für die Studie wurden Faktoren wie Kindersterblichkeit und der Zugang zu Wohnraum, sanitären Einrichtungen, Strom und Bildung herangezogen. Bei der Hälfte der Betroffenen handelt es sich den Angaben zufolge um Minderjährige.

Subsahara-Afrika und Südasien besonders betroffen

Besonders stark von dieser Armut betroffen sind der Studie zufolge Subsahara-Afrika und Südasien. Beide Regionen sind zudem besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. “Arme Haushalte sind besonders anfällig für Klimaschocks, da viele von ihnen von hochgradig gefährdeten Sektoren wie der Landwirtschaft abhängig sind”, heißt es in dem Bericht.

887 Millionen Menschen, also fast 79 Prozent dieser armen Bevölkerungsgruppen, sind demnach mindestens einem Klimarisiko direkt ausgesetzt: 608 Millionen Menschen leiden unter extremer Hitze, 577 Millionen sind von Umweltverschmutzung betroffen, 465 Millionen von Überschwemmungen und 207 Millionen von Dürren.

Etwa 651 Millionen sind mindestens zwei dieser Risiken ausgesetzt, 309 Millionen drei oder vier Risiken und elf Millionen arme Menschen haben bereits alle vier Risiken innerhalb eines einzigen Jahres erlebt.

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Subsahara-Afrika und Südasien besonders betroffen

Fast 900 Mio. Menschen in Armut sind Klimarisiken ausgesetzt

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Fast 80 Prozent der ärmsten Menschen auf der Welt sind laut UNO den durch die Erderwärmung verstärkten Klimarisiken direkt ausgesetzt. Diese etwa 900 Millionen Menschen trügen eine “doppelte und zutiefst ungleiche Last”, erklärte das UNO-Entwicklungsprogramm UNDP am Freitag. “Niemand ist immun gegen die immer häufiger auftretenden und stärkeren Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen und Luftverschmutzung”, sagte UNDP-Leiter Haoliang Xu.

Jedoch seien es “die Ärmsten unter uns, die mit den härtesten Folgen konfrontiert sind”, betonte er. Bei der vom 10. bis 21. November in Brasilien stattfindenden Weltklimakonferenz COP30 müsse der Zusammenhang zwischen Klimaschutzmaßnahmen und dem Kampf gegen Armut betont werden, fügte der UNDP-Chef hinzu.

Der von der UNDP gemeinsam mit der Forschungsgruppe der Oxford University OPHDI veröffentlichten Studie zufolge leben 1,1 Milliarden Menschen – also etwa 18 Prozent der 6,3 Milliarden Einwohner in 109 untersuchten Ländern – in “akuter multidimensionaler” Armut. Für die Studie wurden Faktoren wie Kindersterblichkeit und der Zugang zu Wohnraum, sanitären Einrichtungen, Strom und Bildung herangezogen. Bei der Hälfte der Betroffenen handelt es sich den Angaben zufolge um Minderjährige.

Subsahara-Afrika und Südasien besonders betroffen

Besonders stark von dieser Armut betroffen sind der Studie zufolge Subsahara-Afrika und Südasien. Beide Regionen sind zudem besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. “Arme Haushalte sind besonders anfällig für Klimaschocks, da viele von ihnen von hochgradig gefährdeten Sektoren wie der Landwirtschaft abhängig sind”, heißt es in dem Bericht.

887 Millionen Menschen, also fast 79 Prozent dieser armen Bevölkerungsgruppen, sind demnach mindestens einem Klimarisiko direkt ausgesetzt: 608 Millionen Menschen leiden unter extremer Hitze, 577 Millionen sind von Umweltverschmutzung betroffen, 465 Millionen von Überschwemmungen und 207 Millionen von Dürren.

Etwa 651 Millionen sind mindestens zwei dieser Risiken ausgesetzt, 309 Millionen drei oder vier Risiken und elf Millionen arme Menschen haben bereits alle vier Risiken innerhalb eines einzigen Jahres erlebt.

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