Von: mk
Bozen – Filmemacher Andrea Pizzini, der mit seiner “wellenbrecher”-Reihe für Aufsehen gesorgt hat, hat auf Facebook ein berührendes Foto veröffentlicht.
Es handelt sich um das letzte Foto von Alex Galtarossa, das Pizzini mit dem Einverständnis der Angehörigen publiziert. Das Bild zeigt die ehemalige Lebensgefährtin und Mutter der gemeinsamen Tochter, die die Hand des Mannes hält.
Pizzini hat Alex Galtarossa erst auf der Covid-19-Intensivstation kennengelernt. „Ich habe gesehen, wie er am ersten Tag angekommen ist und sie ihn intubiert haben. Ich habe gesehen, wie er gekämpft hat, und ich habe die Trauer seiner Partnerin miterlebt“, schreibt Pizzini auf Facebook.
Was die beiden noch verbindet, ist die Liebe zur Kamera. Alex Galtarossa hat beim Fernsehen als Moderator gearbeitet und war sehr bekannt. An einem Tag, als es ihm nicht so schlecht ging, hat er dies Pizzini und einer Krankenschwester verraten. Da er intubiert war, konnte er nicht reden. Also gab man ihm ein Stück Papier, damit er die Möglichkeit hatte, sich schriftlich mitzuteilen.
Pizzini schlug vor, auch seine Geschichte filmisch zu erzählen – möglicherweise in ein paar Tagen, wenn er sich wieder erholt hätte. Alex Galtarossa war sichtlich erfreut über die Idee. Leider blieb dafür keine Zeit mehr. Medienberichten zufolge ist Galtarossa nicht an einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Nach seiner Genesung von Covid-19 erlitt er kurze Zeit später einen Anfall von Übelkeit und musste ins Bozner Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Tod trat am 26. März kurz vor Mitternacht ein.
Filmemacher und Blogger Andrea Pizzini drehte während der Pandemie freiwillig und ohne Auftrag Dokumentationen über das Coronavirus und lieferte auch immer wieder Einblicke ins Geschehen auf der Intensivstation. Seine Interviews mit Ärzten, Angestellten und Patienten haben immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.
Der 43-Jährige ist gebürtiger Salurner und lebt seit vergangenem Sommer in Meran. In den vergangenen zehn Jahren hat er in Antwerpen in Belgien gewohnt.
Mit seiner “wellenbrecher”-Reihe wollte er vor allem jenen Skeptikern und Zweiflern entgegen treten, die die Existenz des Coronavirus leugnen oder dessen Auswirkungen verharmlosen.