Bozen – Die Krankenpflegergewerkschaft Nursing Up schlägt Alarm: In nur zwei Jahren ist es zu 40 Attacken auf das Personal im Bozner Krankenhaus gekommen. Dass Beziehungen zwischen Patienten und Angehörigen auf der einen sowie Ärzten und Pflegern auf der anderen Seite immer mehr verrohen, ist nicht nur in Südtirol ein Problem. Das Phänomen zeigt sich auch auf nationaler Ebene.
Wie Gewerkschaftsvertreter Massimo Ribetto erklärt, sind häufig Krankenpflegerinnen und -pfleger Opfer der gewaltsamen Übergriffe. „Es ist der Moment gekommen, das Problem der Aggression in unseren Krankenhäusern und territorialen Einrichtungen ernsthaft anzugehen. Wir werden darauf achten, dass der Sanitätsbetrieb Präventivmaßnahmen umsetzt, um das Wohlbefinden des Personals zu schützen“, erklärt Ribetto laut einem Bericht der Zeitung Alto Adige. Am 12. März wird alljährlich der nationale Tag der Aufklärung und Prävention gegen Gewalt an Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen begangen. Damit soll daran erinnert werden, dass das Gesundheitspersonal ein wesentlicher Teil unserer Gesellschaft ist und Respekt verdient – und nicht Gewalt.
Weil Gewalt in Spitälern und Notaufnahmen – auch auf nationaler Ebene – zunimmt, hat die Quästur in Südtirol reagiert. Nach Gewaltvorfällen in Bozen und Meran gibt es nun Polizeiposten in den Gesundheitseinrichtungen. Die Anwesenheit uniformierter Beamte soll die Sicherheit erhöhen und Gewalteskapaden von eingelieferten Patienten vereiteln. Wie die Quästur in einer Aussendung mitteilte, soll damit das Personal der Krankenhäuser ihre Arbeit ungestört ausüben können.
Die Palette der gewaltsamen Übergriffe ist breit und reicht von verbalen Beschimpfungen und Bedrohungen bis hin zu physischen Schlägen. In den vergangenen zwei Jahren wurden im Krankenhaus in Bozen laut Alto Adige drei Fälle von Belästigungen registriert. In 25 Fällen wurden Angestellte bedroht. In fünf Fällen ist Personal geschlagen worden. Zudem kam es zu sieben Fällen von regelrechter Körperverletzung. Mehr als die Hälfte der 40 Übergriffe hat sich in der Notaufnahme abgespielt.
Um das Personal zu schützen, hat der Sanitätsbetrieb den sogenannten „roten Knopf“ aktiviert – eine direkte Verbindung zu den Ordnungskräften, sollte es zu kritischen Vorfällen kommen. In Zusammenarbeit mit der Polizei wurden Schulungen organisiert, wie Wachpersonal und Portiere mit Konflikten besser umgehen können. Außerdem wurden die Zugangsbereiche optimiert, während der Ausbau und die Modernisierung der Videoüberwachung noch in Planung sind.
Wie Verena Perwanger, Primarin des psychiatrischen Diensts in Meran gegenüber Südtirol News erklärt, investiert der Sanitätsbetrieb zudem sehr viel in Deeskalationsschulungen für das gesamte Personal. „Wir haben betriebsweit 20 Trainer, die Fortbildungen anbieten“, erklärt Perwanger. Neben dem angemessenen Verhalten, um aggressive Patienten und Besucher zu beruhigen, werden unter anderem auch Techniken zum Selbstschutz vermittelt, sowie das Wissen, wie man Räume sicherer macht – etwa, indem keine gefährlichen Gegenstände herumliegen.
Die Gewerkschaft Nursing Up schlägt außerdem vor, auch die menschlichen Ressourcen aufzustocken. „Man kann nicht damit fortfahren, unterbesetzt zu arbeiten. Es braucht genügend Sanitäter, um den Bedürfnissen der Nutzer entgegen zu kommen“, betont die Gewerkschaft. Ein Teil der Konflikte sei auf die langen Wartezeiten zurückzuführen.
Zudem schlägt die Gewerkschaft Sensibilisierungsprojekte für Patienten und Besucher im Krankenhaus vor. Außerdem sollte sich zufolge der Sanitätsbetrieb den Gewerkschaftsvertretern zufolge als Nebenkläger bei Strafverfahren wegen Gewalt gegen Mitarbeiter einlassen. Eine andere Möglichkeit wäre es – immer laut Gewerkschaft –, im Fall eines Strafverfahrens wegen Gewalt die Gerichtskosten zugunsten des Mitarbeiters zu übernehmen. In Zusammenhang mit ausländischen Patienten schlägt die Gewerkschaft außerdem den Einsatz von Kulturmediatoren vor.
Von: mk
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16 Kommentare auf "Gewalt in der Notaufnahme: Krankenpfleger sagen Stopp"
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die ordnungshüter sollen die erlaubnis haben die randalierer rauszuwerfen….sollen sie dann schauen wie ” sie geholfen werden”……
Gewalt in der Notaufnahme oder Krankenhaus bei Pflegern oder Ärtzten, ist ein NoGo, aber aufs höchste zu bestrafen.
Das kanns nicht sein.
Aber die Menschen sind im Allgemeinen viel agressiver und leicht Reizbarer als einige Zeit zurück,
…ob Corona oder Geldengpässe, das nicht mehr auskommen mit dem Gehalt,
Keine Ahnung, jedenfalls schlimm,
Und macht eine Nachdenklich🤔🤔
i suach de forderung an sofortbedienung und an de forderung der stetigen vorzugschiene an der tatsache das mittlerweil zu viele es gewöhnt sein das sie es recht hobn ständig mit samthandschuhe behondelt zu wen und das ihnen es bedingungslose NEHMEN zusteat! dafür GEBEN brauchn sie schunscht jo a nie eppas, warum solln se nor do plötzlich geduld und donkborkeit zoagn?
Wer sind diese randalierer??
Rausschmeisen aber sofort.
Wenn ich in die Notaufnahme komme, bin ich froh, wenn mir geholfen wird!
Da benehme ich mich auch anständig – ansonsten tschüssssss!
Es wird leider nicht besser werden, im Gegenteil…
Polizei in der Notaufnahme…..mal schauen wie lange und ob rund um die Uhr…..haben selbst viel zu wenig Personal….
Harte Strafen für Gewalttäter in der Notaufnahme/ im Krankenhaus!!!
Schon bei der Einlieferung auf gewisse Situazionen achten und wenn randaliert wird, ohne wenn und aber rausschmeißen. Egal welche Verletzungen der Patient hat. Besser ist es dass die Sanitäter geschützt sind.
@lumpi
allzu gross dürften, die Verletzungen nicht sein, wenn sie noch im Stand sind zu randalieren.
Eigendlich braucht es nur sehr wenig und es würde keiner Deeskalationsschulungen, keiner Meditationen und keiner Sicherheitskräfte bedürfen.
Respekt vor den Anderen und Respekt vor fremdem Eigentum.
Das sollten wir unseren Kindern beibringen.
Wer in der Notaufnahme randaliert, ist kein Notfall.
oft sein es ober de gsund und unverletzten angehörigen oder freund der patienten de moanen das ba ihnen es prinzip kamen, sahen, siegen wie immer!
dann sollten diese Elemente hochnotpeinlich befragt werden, was sie für ein Problem haben
U nor no wundern, wenn koane jungen Kronkenpfleger mehr nochkemen um sich für 1.300€ als studierte Fochkroft di fresse puliern zu lossn oder beschimpft und beleidigt zu werdn 🙏