„Risiko deutlich gestiegen“

Gewaltig: Heuer schon zehn FSME-Fälle in Südtirol

Mittwoch, 17. August 2016 | 12:00 Uhr
Update

Bozen – In Südtirol wurden heuer bereits zehn FSME-Fälle diagnostiziert. Das sind gleich viele wie in den vergangenen sieben Jahren zusammen. Für Primar Dr. Josef Simeoni kann es nur einen Grund dafür geben: Mehr Zecken seien mit dem Erreger infiziert.

Simeoni erklärt, dass das Risiko erheblich gestiegen sei: Der erste FSME-Fall sei heuer bereits im Jänner aufgetreten, der zweite dann im Mai, die restlichen Infektionen gab es im Juni und Juli. Zu den infizierten Patienten zählen auch Kinder.

Nicht nur im Überetsch und auf der orografisch rechten Seite der Etsch südlich von Bozen wurden heuer Fälle nachgewiesen – erstmals auch in Montan – und im Juli auch in der Kaiserau in Bozen, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

In den Gemeinden, wo die FSME-Fälle erstmals nachgewiesen wurden, wird eine epidemiologische Erhebung durchgeführt. Wo die Zeckengefahr lauert, soll die Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit den Gemeinden verstärkt werden – eventuell könnten Hinweisschilder angebracht werden. Eine Zusammenarbeit mit dem Gemeindenverband ist in Vorbereitung, erklärt Simeoni gegenüber den „Dolomiten“.

Wer häufig in Zecken-Risikogebieten im Freien unterwegs ist, ob aus Freizeit- oder Arbeitsgründen, sollte laut Hygienedienst eine Impfung in Erwägung ziehen.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren ausgelöst. Überträger sind Zecken. Eine Infektion mit FSME kann entweder symptomlos verlaufen oder mit grippeähnlichen Symptomen wie sehr hohem Fieber. Bei etwa einem Drittel der Infizierten kann es zu einer Entzündung der Hirnhaut und des Gehirns kommen. Anlaufstellen für die Impfung sind die Dienste für Hygiene in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck.

Von: luk

Bezirk: Bozen