Von: luk
Val Daone/Trentino – Mit über 60 spezialisierten Rettungskräften aus dem Trentino, Südtirol und Venetien hat der italienische Höhlenrettungsdienst (CNSAS) vom 12. bis 15. Juni eine groß angelegte Übung in der „Grotta di Aladino“ im Val Daone durchgeführt. Ziel war es, die Bergung eines verletzten Höhlenforschers aus rund 300 Metern Tiefe zu simulieren – unter realitätsnahen Bedingungen und mit dem Einsatz modernster Technologie.
Die „Grotta di Aladino“, auf fast 2.000 Metern Meereshöhe gelegen, ist die westlichste bekannte Höhle in der Provinz Trient. Die Übung begann mit dem Aufbau eines Basislagers nahe der Malga Nova sowie eines vorgeschobenen Lagers am Höhleneingang. Die Rettungsteams wurden per Hubschrauber an Ort und Stelle gebracht, bevor sie in das rund 300 Meter tief gelegene Höhlensystem einstiegen.
Insgesamt dauerte die simulierte Rettung 32 Stunden am Stück – von Freitagnachmittag bis in die Nacht auf Sonntag. Vier Teams mit insgesamt 50 Retterinnen und Rettern arbeiteten unter schwierigen Bedingungen mit engen Gängen, vertikalen Schächten und anspruchsvoller Logistik. Ein Schwerpunkt lag auf der Kommunikation: Spezialisierte Teams verlegten eine Telefonleitung durch die Höhle, um die Verbindung zum Außenteam sicherzustellen – eine Maßnahme, die auch bei realen Einsätzen eingesetzt wird.
Neben der praktischen Rettung diente die Übung auch dem Test neuer Technologien. So wurde ein mit Hightech ausgestatteter mobiler Einsatzleitwagen zur Koordination im Basislager erprobt. Ebenfalls im Einsatz: das „Link Radio-Telefono“, das Telefonsignale aus der Höhle in Funkwellen umwandelt, sowie das neue digitale Echtzeit-Planungstool „Cronologico“.
Die Übung unterstrich laut CNSAS die Bedeutung guter Vorbereitung, interregionaler Zusammenarbeit und technischer Innovation für effiziente Rettungseinsätze in komplexen Höhlensystemen. Besonders im Fokus stand die Zusammenarbeit der verschiedenen Regionaldelegationen und der Austausch zwischen alpinen und höhlenkundlichen Einheiten.
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