Von: luk
Bozen – Auch der Konsum von Drogen und Suchtmitteln unterliegt dem Wandel der Zeit. Das beschreibt der aktuelle Bericht “Leitlinien zur Suchtpolitik” des Landes Südtirol. Demnach steigt in Südtirol der Drogenkonsum unter Jugendlichen an.
Die Menge der beschlagnahmten Substanzen hat sich zwischen 2003 und 2021 auf Provinzebene fast verdreifacht und auf nationaler Ebene verdoppelt. Bei den beschlagnahmten Substanzen ist der Anteil von Heroin zurückgegangen, während der Anteil von Kokain, Crack und Cannabinoiden gestiegen ist.
Im Jahr 2003 wurden beispielsweise in der gesamten Region Trentino-Südtirol 29,5 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Im Jahr 2021 wurden allein in der Provinz Bozen 115,64 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Bei Haschisch und Marihuana wurden im Jahr 2003 in Trentino-Südtirol 17,9 Kilogramm sichergestellt, während es im Jahr 2021 allein in Südtirol 65,89 Kilogramm waren.
Unter den illegalen Substanzen sind seit 2003 auch viele neue hinzugekommen: So genannte Partydrogen, Ketamin oder synthetische Opiate. Auch Cannabis wird mittlerweile nicht mehr nur klassisch konsumiert.
Erfreulich ist hingegen, dass der Konsum von Zigaretten und Alkohol rückläufig ist. Wenngleich vor allem Alkohol weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem bleibt und auch so behandelt wird.
Der Bericht zeigt laut der Zeitung Alto Adige auf, dass es mittlerweile auch andere Suchtformen gibt, die vor Jahren noch nicht so vorhanden oder weniger alarmierend waren. Dabei handelt es sich um Verhaltenssüchte: Zu den klassischen Glücksspielen sind demnach neue Formen riskanter oder problematischer Verhaltensweisen im digitalen Bereich hinzugekommen, wie etwa der problematische Umgang mit PC und Videospielen, digitalen Medien und Smartphones.
Auf Basis des Berichts will das Land Südtirol nun die Projekte zur Aufklärung und Vorbeugung anpassen.