Von: luk
Bozen/Meran – Am Samstag in den frühen Morgenstunden standen in Südtirol 50 Beamte der Finanzpolizei im Einsatz, um fünf Haftbefehle zu vollstrecken. Diese wurden vom Untersuchungsrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft ausgestellt. Gleichzeitig wurden zahlreiche Hausdurchsuchungen mit der Unterstützung von Drogenspürhunden durchgeführt.
Der Operation gingen komplexe Ermittlungen voraus. Laut Finanzpolizei wurde eine Gruppe von Italienern und Albanern ausgemacht, die den Handel mit Kokain auf der Achse Meran-Bozen betrieben.
In Meran war das erste Glied in der Dealer-Kette unterwegs. Es handelte sich um einen Mann (30), der mit dem Fahrrad begleitet von einem Pitbull Kunden mit dem Rauschmittel belieferte. Nach diesem Pitbull wurde auch die Operation der Finanzpolizei benannt.
Davon ausgehend wurden die Ermittlungen intensiviert und etwa auch Telefongespräche abgehört. So kamen die Fahnder auf die Spur eines kleinen Bauunternehmers aus Albanien, der in Meran ansässig ist. Dank der Unterstützung einiger seiner Familienmitglieder belieferte er zahlreiche Dealer im Burggrafenamt. Er selbst wurde von einem Landsmann, der in Eppan ansässig ist, mit dem Kokain versorgt.
Dabei trafen sich die beiden Großdealer nie persönlich. Zum Austausch von Ware und Geld nutzten sie Spalten in Mauern oder Verstecke auf Friedhöfen.
Die Ermittlungen der Finanzpolizei lief über sechs Monate. In dieser Zeit wurden Drogen im Wert von 200.000 Euro gehandelt. Die Drogenfahnder haben über einen Kilogramm Kokain und 75.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.