Von: mk
Bozen – Auch bei uns sollten Skitourenfahrer Vorsicht walten lassen. Zwar lockt der Neuschnee viele auf die Berge, doch in Kombination mit dem starken Wind bergen die neue Triebschneepakete ihre Tücken.
Laut dem Lawinenlagebericht des Landes herrscht vor allem im Norden von Südtirol und in der Zone des Ortlers erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Die neuen Triebschneepakete geraten leicht ins Rutschen.
Die Tourenmöglichkeiten sind eingeschränkt und eingeblasene Zonen, die aufgrund der schlechten Sicht nicht immer leicht zu erkennen sind, müssen vorsichtig bewertet werden. Aus stark vom Wind eingeblasenen Hängen sind auch spontane Lawinen möglich, die vereinzelt auch exponierte Infrastrukturen betreffen können.
In den Dolomiten und den zentralen Landesteilen kann man von mäßiger Lawinengefahr der Stufe zwei ausgehen. Auch hier geht die Hauptgefahr vom Triebschnee aus. Obwohl hier der Neuschnee oft auf schneefreiem Boden liegt und die komplexe Schneeschichtung wie im Norden des Landes fehlt, wird bei Touren trotzdem zu Vorsicht aufgerufen. Neben der Verschüttungsgefahr sollte auch die Mitreiß- und Absturzgefahr beachtet werden.
Nach dem ersten landesweiten Schneefall am Freitag sind auf 2.000 Metern Höhe zehn bis 20 Zentimeter Schnee gefallen. Anfangs hat dabei Südwestwind geweht, mit Durchzug der Kaltfront hat der Wind aber auf Nord gedreht.
Die neuen Triebschneepakete sind in allen Expositionen zu finden und lagern auf einer unregelmäßigen Altschneedecke. Sie besteht an ihrer Oberfläche aus einer Schmelzharschkruste oder lockerem Pulverschnee. Dieser Schneedeckenaufbau ist ungünstig und mit großer Vorsicht zu beurteilen.
Das Erkennen der alten Triebschneepakete ist jetzt schwieriger, aber die aufmerksame Beobachtung oder eine Kenntnis des Geländes lassen erahnen, ob Rinnen und Mulden mit Triebschnee gefüllt sind oder nicht.