61-Jähriger wurde von Polizist lebensgefählrich verletzt

Mann auf Flucht von Polizist angeschossen

Freitag, 12. September 2025 | 12:12 Uhr

Von: apa

Ein 61-Jähriger ist Donnerstagabend im Bezirk Rohrbach auf der Flucht von einem Polizisten angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Mann, der legal eine Faustfeuerwaffe besitzt, war nach einer Großfahndung im Grenzbereich zu Tschechien auf einer Wiese gestoppt worden. Laut der Polizei stieg er aus dem Auto und zielte unmittelbar auf einen Beamten, worauf ein Polizist auf ihn schoss. Freitagmittag war sein Zustand lebensbedrohlich, hieß es vom Spital.

Bekannte alarmierte Polizei

Der 61-Jährige hatte am Abend einer Bekannten angekündigt, er werde Suizid begehen. Dabei soll er vor den Augen der Frau mit einer Waffe hantiert und dann mit dem Pkw davongefahren sein. Die Bekannte alarmierte die Polizei, die eine Fahndung einleitete. Der Autofahrer wurde entdeckt, mehrere Anhalteversuche blieben erfolglos. Dabei soll er auch eine Straßensperre durchbrochen haben.

Nachdem er gegen 19.45 Uhr auf einer Wiese angehalten wurde und er offenbar einen der Polizisten bedrohte, machte ein Beamter von seiner Dienstwaffe Gebrauch und traf den 61-Jährigen. Der Mann wurde lebensbedrohlich verletzt und nach der Erstversorgung mit dem Rettungshubschrauber im Linzer Kepler Uniklinikum geflogen. Freitagvormittag hatte es noch von der Polizei geheißen, der Zustand des Angeschossenen sei stabil. Auf Nachfrage im Spital meinte eine Sprecherin zu Mittag, dass der Mann nach wie vor auf der Intensivstation liege und sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befinde.

Vor einer Woche schon ein Mann von Polizei angeschossen

Erst eine Woche zuvor war es in Rainbach im Mühlkreis (Bezirk Freistadt) abends zwischen einem 59-Jährigen, gegen den ein Waffenverbot bestand, und Cobra-Beamten zu einem Schusswechsel gekommen. Dabei wurde der Mann angeschossen und schwer verletzt. Er liege laut Auskunft des Uniklinikums noch auf der Intensivstation, die Krankenhaussprecherin bezeichnete seinen Zustand als “kritisch”.

In beiden Fällen wird der Waffengebrauch der Polizisten im Rahmen eines strafprozessualen Ermittlungsverfahrens unter Leitung der jeweils zuständigen Staatsanwaltschaft von der Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe des Innenministeriums untersucht, informierte die Landespolizeidirektion Oberösterreich. Diese Stelle ist im Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung angesiedelt.

Im Fall des 59-Jährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Drohung, versuchten Widerstands und versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung. Der Verdächtige, der bisher noch nicht einvernommen werden konnte, soll vor dem Cobra-Einsatz mit einer Kleinkaliberpistole in Richtung eines Nachbarn sowie eines vorbeifahrenden Mopedfahrers geschossen haben.

(S E R V I C E – Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.)

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