Neuer Gesundheitsminister befeuert Impfskepsis

Masernausbruch im Südwesten der USA

Samstag, 08. März 2025 | 10:55 Uhr

Von: APA/AFP

Angesichts eines massiven Masernausbruchs im Südwesten der USA mit zwei Toten und mehr als 200 Infizierten hat die US-Gesundheitsbehörde CDC ihre Reisehinweise für die Vereinigten Staaten verschärft. Es werde “mit weiteren Fällen” gerechnet, da sich dieser Ausbruch “weiterhin schnell ausbreitet”, erklärte die CDC am Freitag in einer Mitteilung an Mitarbeiter und Beamte des Gesundheitswesens sowie Reisende mit Blick auf die bevorstehende Reisesaison.

Das Gesundheitspersonal und die Behördenmitarbeiter werden angehalten, auf Fälle von fiebrigem Hautausschlag zu achten, “die der Definition von Masernfällen entsprechen”. Zudem sollten sie “wirksame Strategien zur Masernprävention weitergeben, einschließlich Impfempfehlungen für internationale Reisende”, hieß es in der Mitteilung weiter.

Ende Februar erster Todesfall

Im US-Bundesstaat Texas hatte es Ende Februar den ersten Masern-Todesfall in den USA seit zehn Jahren gegeben. Ein ungeimpftes Schulkind war mit Masern in ein Krankenhaus eingeliefert worden und dort gestorben.

Bis Freitag wurden aus Texas insgesamt 198 Masernfälle registriert, aus New Mexico wurden 30 solcher Fälle gemeldet. Damit wurden seit Jahresbeginn insgesamt 228 Masernfälle registriert. New Mexico bestätigte zudem einen weiteren Todesfall – der Patient wurde den Behörden zufolge posthum positiv auf Masern getestet. Obwohl die offizielle Todesursache noch nicht bekannt gegeben wurde, stufte die CDC den Todesfall als Masernfall ein.

Durchimpfungsrate gesunken

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, sie können tödlich verlaufen oder bleibende Schäden verursachen. Trotzdem sank der Anteil der gegen die Krankheit geimpften Kinder im Vorschulalter in den USA von 95 Prozent im Jahr 2019 auf weniger als 93 Prozent im Jahr 2023. In einigen Regionen liegt die Impfquote sogar noch deutlich niedriger.

Befeuert wurde die Impfskepsis in der Vergangenheit auch durch falsche und irreführende Aussagen des neuen Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr. über die Sicherheit des Impfstoffs gegen Masern, Mumps und Röteln. So hatte er die Zunahme der Fälle heruntergespielt und jährliche Ausbrüche als “nicht ungewöhnlich” bezeichnet. Allerdings sprach sich Kennedy, der als ausgesprochener Impfskeptiker gilt, angesichts des aktuellen Masernausbruchs zuletzt für eine Immunisierung gegen die Krankheit aus.

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