Von: mk
St. Martin in Passeier – Die heftigen Unwetter in der vergangenen Nacht vom 23. auf den 24. Juli im Passeiertal haben zu massiven Schäden geführt: Die Murenabgänge, Überschwemmungen und Infrastrukturausfälle betreffen dabei nicht nur die Gemeinde St. Martin in Passeier, sondern weite Teile des Tales.
Starke Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen von mehr als 100 Millimeter Regen in kurzer Zeit haben in der vergangenen Nacht zu Stromausfällen, Murenabgängen, überschwemmten Kellern und einen gefährlich hohen Pegelstand der Passer geführt. In der Fraktion Neuhaus hat ein Gebirgsbach eine Brücke mitgerissen, die Straße zwischen Quellenhof und St. Martin ist bis auf weiteres wegen einer großflächigen Mure bei Kilometer 14,5 auf der Höhe des Sägewerks Marth gesperrt bzw. nur mit einer Einbahnregelung für Pkw über eine Umleitung auf dem Passerdamm passierbar. Für Busse und Lkw besteht ein absolutes Fahrverbot.
Straßen und Wanderwege gesperrt – SS44 voraussichtlich gegen 18.00 Uhr wieder frei
Zur Koordination der Sofortmaßnahmen ist am Donnerstagfrüh die Gemeindeleitstelle St. Martin in Passeier unter der Leitung von Bürgermeister Dominik Alber einberufen worden. Bei einer ersten Lagebesprechung trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter aller relevanten Institutionen zur gemeinsamen Einschätzung der Situation. Neben der Sperre der SS44 sind bei dem Unwetter das Sägewerk Marth, die Lagerhalle Burggräfler Bau und die Gärtnerei SmartFlor durch Schlamm, Wasser und Geröll schwer beschädigt worden. Die Freiwillige Feuerwehr St. Martin, der Straßendienst und mehrere Privatunternehmen sind im Dauereinsatz, um die Straße schnellstmöglich zu räumen und wieder freizugeben, was voraussichtlich am heutigen Donnerstag um 18.00 Uhr der Fall sein wird. Länger gesperrt bleiben mehrere hochliegende Straßen, eine Öffnung kann erst in den nächsten Tagen je nach Schadenslage erfolgen. Gesperrt sind ebenfalls zahlreiche Wanderwege, darunter der MeranerHöhenweg, Matatz und die Ulfas Alm.
Neuhaus ohne Strom und Trinkwasser
In der Fraktion Neuhaus sind rund 300 Personen nach wie vor ohne Strom und Trinkwasser. Die Versorgungssicherheit wird laufend überprüft. Die Bewohner der drei Gebäude, die in der Nacht vorsorglich evakuiert worden sind, konnten ab 7.00 Uhr am heutigen Morgen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Insgesamt arbeiteten die Feuerwehr und freiwilligen Helfer seit dem ersten Alarm um 20.28 Uhr am gestrigen 23. Juli 15 Einsätze ab und stehen weiterhin im Dauereinsatz. Unterstützt wurde die Freiwillige Feuerwehr St. Martin von der Freiwilligen Feuerwehr Riffian, der Freiwilligen Feuerwehr Saltaus und der Freiwilligen Feuerwehr St. Leonhard, dem Feuerwehrbezirkspräsident-Stellvertreter Erwin Kuppelwieser, dem Weißen Kreuz, den Carabinieri, dem Straßendienst, der Ortspolizei, der Forstbehörde, der Bergrettung und dem Landesamt für Zivilschutz.
Appell an die Bevölkerung: Keine gesperrten Straßen oder Wanderwege betreten
Die Gemeinde St. Martin in Passeier spricht allen Einsatzkräften, Helferinnen und Helfern ihren Dank für die unermüdliche Arbeit aus und richtet einen dringenden Appell an die Bevölkerung: „Bitte betreten Sie keine gesperrten Straßen oder Wanderwege! Es besteht akute Lebensgefahr durch Nachrutschungen, instabile Brücken und unterspülte Straßen.“ Die Lage wird laufend neu bewertet. Über die offiziellen Kanäle der Gemeinde St. Martin in Passeier wir die Bevölkerung über Straßensperren, Wiedereröffnungen und weitere Maßnahmen auf dem Laufenden gehalten.
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