Anzeigen nach Schlägerei in Salurn

Messerstecherei aus Eifersucht

Mittwoch, 16. November 2022 | 11:20 Uhr
Update

Salurn – Nach der Messerstecherei in Salurn, die sich am Montag in der Aldo Moro-Straße kurz vor 19.00 Uhr zugetragen hat, werden nun neue Details bekannt. Wie berichtet, hat der Vorfall nur wenige Schritte von der Mittelschule entfernt eine Welle des Entsetzens ausgelöst.

Auch Mütter und deren Kinder waren anwesend, die völlig schockiert zu Zeugen des Vorfalls in dem sonst eher ruhigen Ort geworden sind.

Einer ersten Rekonstruktion der Carabinieri zufolge waren vier junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 20 Jahren in eine Schlägerei verwickelt, in deren Verlauf auch ein Klappmesser gezückt wurde. Aus Salurn stammt nur die junge Frau, bei der es in dem Streit offenbar ging.

Bei den drei anderen Beteiligten handelt es sich um einen jungen Moldauer, der in Trient ansässig ist, sowie um zwei weitere Jugendliche mit Migrationshintergrund, die in Italien zur Welt gekommen sind. Einer davon lebt im Burggrafenamt.

Nach der Schlägerei war er allein ins Meraner Krankenhaus gegangen und ließ sich verarzten. Dort ist er auch von den Ordnungskräften vernommen worden. Der zweite Verletzte wurde hingegen ins Bozner Krankenhaus gebracht.

Zunächst stand sogar versuchter Mord als Hypothese im Raum. Doch die Stichwunde war glücklicherweise weniger schwer, als zunächst vermutet wurde. Dem Angreifer wird deshalb „nur“ Körperverletzung vorgeworfen. Die anderen Jugendlichen müssen sich wegen der Beteiligung an der Schlägerei verantworten.

Wie Vizebürgermeister Ivan Cortella laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung Alto Adige erklärt, handle es sich um einen schwerwiegenden aber isolierten Vorfall. „Ich bin seit über sieben Jahren Vizebürgermeister in Salurn. Hier lebt es sich üblicherweise gut und harmonisch“, betont Cortella. Es sei niemals zu schwerwiegenden Vorfällen gekommen – auch dank der Ordnungskräfte.

„Drei der Beteiligten stammen nicht aus dem Unterland. Bei dem Motiv handelt es sich offenbar um Eifersucht. Erschreckend ist das junge Alter der Beteiligten“, fügt Cortella hinzu.

Für Jugendliche im Dorf würden viele Projekte organisiert, um sie in die Gemeinschaft zu integrieren. Die Stimmung unter den Jugendlichen sei gut. „Der Vorfall hätte überall passieren können“, so Cortella. Obwohl es richtig sei, weiterhin wachsam zu bleiben, gebe es keinen Grund für Alarmstimmung.

Von: mk

Bezirk: Überetsch/Unterland