Von: luk
Bozen – Die Ermittlungen im Fall eines ehemaligen Bankberaters aus Bozen, der verdächtigt wird, rund 20 Millionen Euro von wohlhabenden Kunden veruntreut zu haben, nehmen an Umfang zu. Nach Angaben der Ermittler soll sich unter den mutmaßlich Geschädigten auch ein naher Verwandter des mutmaßlichen Betrügers befinden.
Der 60-jährige Ex-Mitarbeiter einer „Private Banking“-Abteilung steht unter Verdacht, über Jahre hinweg falsche Renditeberichte erstellt, nie genehmigte Transaktionen veranlasst, Dokumente gefälscht, Konten kurzfristig eröffnet und wieder geschlossen sowie Gelder zwischen Konten verschoben zu haben, um Verluste zu verschleiern. Die Vorwürfe lauten auf schweren Betrug und Veruntreuung.
Die Staatsanwaltschaft Bozen unter der Leitung von Staatsanwalt Igor Secco ermittelt laut der Zeitung Alto Adige gemeinsam mit der Finanzpolizei. Inzwischen wurden sowohl frühere Kollegen als auch Familienangehörige des Verdächtigen befragt. Hausdurchsuchungen in seiner Bozner Wohnung haben bereits stattgefunden. Der Mann selbst ist derzeit bekanntermaßen nicht auffindbar. Die Fahnder gehen jedoch Hinweisen zu seinem möglichen Aufenthaltsort nach.
Aufgeflogen ist der Fall vor einigen Monaten, nachdem ein neuer Kundenbetreuer die Verwaltung der betroffenen Konten übernommen und Unstimmigkeiten festgestellt hatte. Die Bank hat interne Untersuchungen eingeleitet und betont, von den Vorgängen nichts gewusst zu haben.
Bislang liegen rund ein Dutzend Anzeigen von Geschädigten vor. In den kommenden Tagen ist ein Treffen zwischen Staatsanwaltschaft und den Anwälten der Betroffenen vorgesehen, um den Stand der Ermittlungen zu erörtern. Eine erste Auswertung der Finanzflüsse zeigt erhebliche Verluste, die bei einzelnen Kunden in die Millionen gehen.
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