Von: idr
Saturnia – Während anderswo für Thermalbäder Eintrittspreise von 30 Euro und mehr fällig werden, sprudelt in der Toskana heißes Wasser kostenlos aus der Erde. Die berühmtesten dieser natürlichen Quellen liegen bei Saturnia – und sind im Herbst und Winter besonders reizvoll.
Die Cascate del Mulino, wie die Wasserfälle bei Saturnia offiziell heißen, sind ein Naturphänomen. 37 Grad warmes, schwefelhaltiges Wasser fließt über terrassenförmige Kalksinterablagerungen und bildet natürliche Becken – perfekt zum Baden. Das Wasser stammt aus unterirdischen Quellen vulkanischen Ursprungs und sprudelt mit fünfhundert Litern pro Sekunde an die Oberfläche.
Der Zugang ist frei, rund um die Uhr geöffnet und kostet nichts. An Wochenenden kann es allerdings voll werden – dann teilt man sich die Becken mit Dutzenden anderen Badegästen. Wer Ruhe sucht, kommt am besten früh morgens oder unter der Woche. Im Winter, wenn Nebelschwaden über dem dampfenden Wasser liegen und die umliegenden Hügel kahl sind, entfaltet der Ort seinen ganzen Zauber.
Heilende Wirkung inklusive
Das schwefelhaltige Wasser soll gut für Haut, Gelenke und Atemwege sein. Ob das wissenschaftlich haltbar ist, sei dahingestellt – entspannend ist das Bad allemal. Umkleidekabinen oder Duschen gibt es nicht, man kommt in Badesachen und geht nass wieder. Handtuch, warme Kleidung für danach und eventuell Badeschuhe sollte man dabeihaben.
Saturnia ist nicht die einzige freie Thermalquelle in der Toskana. Bei Bagni San Filippo gibt es den „Fosso Bianco“, einen weißen Kalksinterbach mit dampfenden Pools. In Petriolo sprudelt heißes Wasser direkt am Fluss Farma. Und bei Bagno Vignoni liegt ein historisches Thermalbecken mitten im Dorfzentrum – Baden ist dort allerdings nicht mehr erlaubt, aber der Anblick lohnt sich.
Wer im Herbst oder Winter durch die Toskana reist, sollte Badesachen einpacken. Luxus-Spa braucht niemand, wenn die Natur gratis liefert.





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