Von: mk
Bozen – Die beiden autonomen Provinzen Trient und Bozen sind in Italien die Gebiete, die am wenigsten zur Steuerhinterziehung neigen. Dies besagt eine Studie des Verbandes für Handwerk sowie Klein- und Mittelunternehmen CGIA in Mestre.
Dabei wurde das Verhältnis zwischen nicht gezahlten Steuern von Bürgern und Unternehmen und dem in einem bestimmten Gebiet erzeugten Reichtum berechnet. Das Trentino befindet sich im italienweiten Ranking auf dem dritten Platz – hinter der Lombardei und Südtirol.
In unserer Region ist das Maß an Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung nicht zuletzt deshalb gering, weil es viele Arbeitnehmer in einem Angestelltenverhältnis und vor allem auch viele öffentlich Angestellte gibt und weil die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt.
Doch nicht nur wirtschaftliche Faktoren spielen eine Rolle, sondern auch kulturelle, wie Wirtschaftswissenschaftler Michele Andreaus erklärt. Neben einer größeren Steuerehrlichkeit sei etwa in unserer Region im Fall einer Insolvenz auch die Bereitschaft größer, die eigenen Schulden bei Banken, Gläubigern oder beim Fiskus zu bezahlen.
Die Studie bezieht sich auf die Besteuerung des Vermögens in Italien, die in den vergangenen Wochen im Zentrum der politischen Debatte auf nationaler Ebene stand.
Laut CGIA in Mestre wird der angehäufte Reichtum in Italien bereits besteuert. Im Jahr 2024 habe der Staat dadurch 51 Milliarden Euro eingenommen. Deshalb sei es sinnvoller, dass der Staat die Steuerhinterziehung und die Verschwendung beim Verbrauch öffentlicher Gelder wirksamer bekämpfe.




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