Von: Ivd
Bozen – Ein neues Vorsorge- und Entlastungsangebot für Menschen mit kognitiven Störungsbildern oder dem Verdacht darauf, wird im Rahmen eines Pilotprojekts für Interessierte in Bozen, ab Januar 2026 starten.
Immer mehr Patienten werden in Südtirol weit zu Hause betreut. Bei Demenz-Betroffenen sprechen wir von rund 70 Prozent aller Angesprochenen, die entweder im familiären Umfeld oder über Hilfskräfte versorgt werden. Deshalb müssen auch Familien und Pflegekräfte entsprechend auf ihren Einsatz vorbereitet werden, damit die häusliche Pflege für beide Seiten machbar und weniger belastend erscheint. Derzeit sind es in Südtirol im Durchschnitt 10.800 Menschen, die über mehrere Jahre, im Durchschnitt rund achte bis zehn Jahre zu Hause von Angehörigen oder ausländischen Hilfskräften mit großem Aufwand, eine Betreuung erhalten. „Wir verzeichnen rund 1.200 neue Fälle, die an Alzheimer oder Pathologien aus dem Demenzspektrum erkranken“, so ASAA. „Das sind Zahlen, die beeindruckend sind. Wir können hier von einem Trend ausgehen, der europaweit zu einem eher hohen Wert zählt.“
Mit dem Neuen Projekt „Dare Luce“, das über das engagierte Ehepaar Tina Testa und Riccardo Perotti ins Leben gerufen und auch finanziell unterstützt wird, gelingt es nun, effizient in Zusammenarbeit zwischen dem ehrenamtlich agierenden Verein Alzheimer Südtirol und dem Zentrum „Fisiodynamik“ aus Bozen, Präventionsstrategien auf den Weg zu bringen, damit Betroffene, aber auch Verdachtsfälle oder auch die vielen Alleinstehenden, die von chronischen Erkrankungen betroffen sind, und die vom öffentlichen Dienst noch nicht erfasst sind, umfassend über ihren Zustand aufzuklären. Das Ziel besteht darin, ihnen Hilfe zu garantieren, damit sie so lange wie möglich daheim ihren Lebensalltag selbst gestalten. Dabei geht es um konkrete Leistungen wie Screenings, Physiotherapie, Ergotherapie, aber auch um den psychologischen Support, betonen die im Vorhaben der ASAA involvierten Experten Andrea Salute von Fisiodynamik und Psychologe Michele Piccolin.
Mit dem neuen vernetzten Angebot soll laut dem Präsidenten des Vereins Alzheimer Südtirol, Ulrich Seitz, Folgendes, vorrangig umgesetzt werden:
Die Würde ist dem Menschen gegeben, ist also unabhängig von der Bewusstseinslage eines Menschen oder einem bestimmten Kontext. In diesem Sinn ist Würde unverlierbar und muss bedingungslos, auch und in erster Linie in der Betreuung respektiert werden.
Steigende Anforderungen an Vernetzung ist ein zentraler Punkt in Bezug auf Demenz. Die verschiedenen Leistungserbringer – insbesondere, Therapeuten, Pflegepersonen, Memory Klinik und Freiwillige – müssen Hand in Hand gehen, um eine effiziente niedrigschwellige und leicht erreichbare Stütze zu bieten.
Pflegende Angehörige sollen Werkzeuge für ihre persönliche Absicherung und Stärkung erhalten.
Die pflegenden Angehörigen sollen eine professionelle Anlaufstelle für Demenzfragen aufsuchen können. Dadurch sollen diese neben Informationen zum Umgang mit dem Thema Demenz auch Informationen über mögliche Entlastungsangebote erhalten.
Ulrich Seitz wünscht sich mit der Umsetzung des Projekts “Dare Luce -Licht geben” eine optimale Ergänzung zu einem anderen bereits angelaufenen und erfolgreichen Projekt, und zwar “Sollievo – Miteinander”, das von der Volksbank Südtirol mitgetragen wird.




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