Verkehrsfilter bei Verona für Reisesicherheit

Abriegelung des Brennerpasses – Schnelltests in Sterzing

Montag, 15. Februar 2021 | 12:34 Uhr
Update

Brenner – Die österreichischen Behörden haben am gestrigen Sonntag den Brennerpass abgeriegelt, was potentielle Gefahren für all jene mit sich zieht, die auf der Autobahn unterwegs sind. Für die Durchreise durch Österreich – und nicht für den Aufenthalt in österreichischem Gebiet – braucht es bis auf weiteres einen negativen Coronatest, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Der Brennerautobahngesellschaft ist es dank einer guten und schnellen Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb gelungen, noch gestern Abend eine Teststation für Antigen-Schnelltests am Autohof Sadobre in Sterzing einzurichten, trotzdem können derzeit nur 40 bis 50 Fahrzeuge pro Stunde in Richtung Norden passieren. In Richtung Süden sind hingegen 300 bis 400 Fahrzeuge pro Stunde unterwegs. „Die Brennerautobahngesellschaft trägt ihren Teil zur Bewältigung dieser schwierigen Situation bei und wird dies auch in Zukunft tun“, betont Geschäftsführer Diego Cattoni, „auch wenn es uns manchmal doch überrascht, wie das Prinzip einer Gegenseitigkeit jenseits der Grenze interpretiert wird.“

Um eine Verkehrsblockade am Brennerpass zu vermeiden – derzeit herrschen dort Temperaturen von bis zu minus zehn Grad – und die damit verbundenen Verkehrsstaus im Eisacktal zu verhindern, hat die Autobahngesellschaft in Absprache mit dem italienischen Transportministerium, dem Bozner Regierungskommissariat, der Straßenpolizei und Koordinator Viabilità Italia beschlossen, an der Mautstelle Verona Nord den Verkehr zu filtern.

Damit soll verhindert werden, dass wer in Richtung Österreich unterwegs ist und über die neuen Bestimmungen noch nicht Bescheid weiß, an der Brennergrenze blockiert wird. „Wir haben unmittelbar nach Bekanntwerden der neuen Bestimmungen gehandelt“, erklärt der technische Generaldirektor der Brennerautobahngesellschaft Carlo Costa, „um die Sicherheit der Autobahnbenutzer zu gewährleisten. Es ist uns gelungen, bereits am gestrigen Sonntag dank der guten Zusammenarbeit aller beteiligten Dienste vom Regierungskommissariat bis zum Sanitätsbetrieb und Viabilità Italia mit einem Filtersystem bei Verona potentiell gefährliche Staus zu verhindern und noch in der Nach mit den Schnelltests in Sterzing zu beginnen.“

„Wir bereiten uns nun darauf vor, im Autohof Sadobre den militärischen Gesundheitsdienst aufzunehmen, der im Auftrag des Verteidigungsministeriums und in Absprache mit dem Transport- und Innenministerium dort ankommen wird“, so Costa.

Keine Probleme bei Grenzkontrollen in Tirol

Die Grenzkontrollen bei der Ausreise aus Tirol sind am Montag problemlos und weitgehend ohne Staus über die Bühne gegangen. Das Verkehrsaufkommen sei, auch bei den Lkw, zurückgegangen, weshalb die Lage an den Grenzen durchwegs entspannt war, sagte Polizeipressesprecher Manfred Dummer am Montag zur APA.

Lediglich auf Südtiroler Seite auf der A22 war es kurzfristig zu einem Stau gekommen. Dieser sei aber nicht in Zusammenhang mit den Kontrollen auf Tiroler Seite gestanden. In einer Stausituation auf Südtiroler Seite waren wohl mehrere Lkw-Lenker auf der Autobahn stehen geblieben, hätten eine Pause eingelegt und wären dann nicht wieder rechtzeitig weitergefahren, erklärte Dummer. Am Montagnachmittag hatte sich aber auch dieser Stau wieder weitgehend aufgelöst.

Um Lkw-Staus bei Kufstein aufgrund der Kontrollen Deutschlands zu vermeiden, hatte die Tiroler Exekutive seit Mitternacht bereits am Brenner an der Grenze zu Italien die Lkw-Fahrer kontrolliert, ob sie die nötigen Voraussetzungen für eine Einreise nach Deutschland erfüllen. Rund 200 Lkw-Lenker wurden dabei am Brenner zurückgeschickt. Im Laufe des Tages habe es jedoch nur noch “ganz vereinzelt” Lkw-Fahrer gegeben, die keinen negativen Corona-Test bei sich hatten, so Dummer.

Caos sull'A22 per i controlli dei tamponi in Austria

#viabilitaA22 a rischio paralisi a seguito delle nuove normative Covid adottate dall'Austria sull'esempio di quanto fatto in precedenza in Germania, con l'obbligo di esibire ai confini un tampone negativo eseguito nelle ultime 48 ore. Per limitare il caos, anche se non sono mancate lunghe code di Tir tra Bressanone e il Brennero, sono state allestite postazioni per effettuare i test lungo l'autostrada

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Zumal auf Südtiroler Seite bei Sterzing eine “Drive Through”-Teststelle eingerichtet wurde. Der italienische Zivilschutz und die Verkehrspolizei leisteten Unterstützung. Weitere “Drive Through”-Stellen könnten demnächst eingerichtet werden, sollte es die Situation am Brenner erfordern, hieß es in einer Presseaussendung des Verkehrsministeriums. Zudem hatten die italienischen Behörden bereits bei Verona eine Art “Vorselektion” unternommen.

Auch bei Kufstein, an der Grenze zu Deutschland, verliefen die Grenzkontrollen weitgehend ohne Probleme. Die Bevölkerung war sehr gut auf die Situation vorbereitet und fast alle hätten einen negativen Corona-Test mit sich geführt.

Von Freitag bis Sonntag wurden insgesamt 41.144 Personen und 27.259 Fahrzeuge, die aus Tirol ausreisen wollten, kontrolliert. 1.111 Personen wurde die Ausreise aufgrund eines fehlenden negativen Corona-Tests verweigert.

Verkehrschaos am Brenner – freiheitliche Anfrage

Die Freiheitlichen in Südtirol haben unterdessen eine Landtagsanfrage eingereicht. „Die strengen Ausreisebestimmungen aus dem Bundesland Tirol erfordern auch für die Durchreise einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist. Aus diesem Grund hat die Brennerautobahngesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb eine Teststation für Antigen-Schnelltests am Autohof Sadobre in Sterzing eingerichtet. Es kam zu einem Verkehrschaos am Brenner und Menschenansammlungen am besagten Gelände“, erklärt die Landtagsabgeordnete Ulli Mair.

Die Freiheitlichen wollen von der Landesregierung Folgendes wissen: „Wurden angesichts der bevorstehenden strengen Grenzkontrollen und der Notwendigkeit bei der Ausreise von Tirol einen negativen Corona-Test vorweisen zu müssen, auch das Trentino und Venetien eingebunden, um den Verkehr auf der Brennerautobahn (insbesondere den Güterverkehr) zu regulieren und Teststationen für Antigen-Schnelltests einzurichten? Wenn nein, aus welchen Gründen nicht? Aus welchen Gründen kam es am Montag, dem 15. Februar 2021, an der Teststation für Antigen-Schnelltests am Autohof Sadobre in Sterzing zu großen Menschenansammlungen, wo die AHA-Regeln nicht eingehalten werden konnten? Wer ist für die Organisation und die Durchführung hierfür verantwortlich? Welche Rolle spielte der technische Generaldirektor der Brennerautobahngesellschaft Carlo Costa, um die Sicherheit der Autobahnbenutzer zu gewährleisten? Was passiert mit den Getesteten an der Teststation am Autohof Sadobre in Sterzing, die ein positives Resultat für eine Infektion mit SARS-CoV-2 erhalten? Welche Unterstützung erhielt Südtirol vom Staat bei der Bewältigung zur Durchführung des Antigen-Schnelltests?“

Von: mk

Bezirk: Wipptal