Von: luk
Mailand/Bozen – Die Ermittlungen gegen drei Südtiroler im Alter zwischen 19 und 23 Jahren, die vor rund einem Jahr in Mailand im Ausgehviertel Navigli für einen bedenklichen Vorfall verantwortlich sein sollen, sind abgeschlossen. Das berichtet Alto Adige online.
Schüsse lösten sich
Bekanntermaßen sollen sie einen Polizeibeamten in zivil die Waffe entrissen haben. Dabei löste sich auch ein Schuss. Zuvor war es zu einem Handgemenge gekommen, bei dem der Beamte einen Warnschuss in die Luft abgab.
Schwere Anschuldigungen
Der Stadtpolizist war mit einem Kollegen unterwegs, um an jenem Abend Kontrollen durchzuführen. Der Beamte mit 30-jähriger Erfahrung erklärte, er sei von der Gruppe dabei überrascht worden, wie er Fotos mit dem Handy machte, um die Situation zu dokumentieren. Anschließend sei er angegriffen worden. Bei dem Vorfall mit der Schusswaffe wurde zum Glück niemand verletzt.
Wenige Tage nach dem Vorfall hat die Mailänder Staatsanwaltschaft eine Untersuchung in die Wege geleitet. Ermittelt wurde gegen rund zehn Personen – darunter auch gegen die drei Südtiroler. Ihnen wird Raubüberfall und Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen.
Südtiroler schildern anderes Bild
Die Südtiroler, die von den Anwälten Nicola Nettis und Rudi Leoni vertreten werden, erzählten eine andere Version des Vorfalls, die sich von jener der Stadtpolizisten unterscheidet. Der Beamte habe sich nicht ausgewiesen und sie wollten sich lediglich verteidigen.
Waffe wie Trophäe in die Höhe gestreckt
In der Akte der Staatsanwaltschaft zum Abschluss der Ermittlungen heißt es hingegen, dass die Südtiroler die Waffe “wie eine Trophäe in die Höhe gestreckt” haben sollen. Außerdem soll jener junge Mann, der die Waffe in den Händen hielt, versucht haben, einige Schüsse in die Luft abzugeben. Doch die halbautomatische Pistole hatte eine Ladehemmung. Dann wurde die Waffe unter ein Auto geworfen.