Meteorologische Bedingungen entscheidend

Radioaktivität in der Ukraine: Schwebt Südtirol in Gefahr?

Donnerstag, 10. März 2022 | 15:42 Uhr

Bozen/Kiew – Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat keinen Kontakt mehr zu den ukrainischen Atomkraftwerken in Tschernobyl und in Saporischschja. Die Datenverbindungen sind derzeit unterbrochen. Wie hoch ist das Strahlenrisiko eigentlich für Südtirol, sollte den Reaktoren tatsächlich etwas zustoßen?

IAEA-Chef Rafael Grossi reist am heutigen Donnerstag in die Türkei und will dort Krisengespräche führen. In Italien wird die Frage nach möglichen Gefahren durch beschädigte Atomkraftwerke bei der Staat-Regionen-Konferenz aufgegriffen.

Ob Südtirol im Extremfall tatsächlich gefährdet wäre, hängt in erster Linie von meteorlogischen Bedingungen ab. Das erklärt Luca Verdi, der Direktor des Amts für Strahlenschutz in einem Radiointerview.

Wenn der Wind ungünstig weht, könnte etwas Ähnliches wie damals beim Reaktorunglück von Tschernobyl passierten, betont Verdi im Mediengespräch. Vieles hänge davon ab, um welche Art von Unfall es sich handelt.

Laut Verdi sei der größte Faktor leider immer noch der Krieg. Er schließt nicht aus, dass jemand bewusst eine Katastrophe heraufbeschwören könnte. Südtirol sei laut Verdi auf einen solchen Fall allerdings vorbereitet, sagt Verdi. Ihm zufolge existieren Pläne, die sofort greifen, wenn etwas passieren sollte.

Von: mk

Bezirk: Bozen