Ein Kommentar

Rasen lohnt sich nicht

Dienstag, 14. März 2023 | 01:40 Uhr

Bozen – Die Brennerautobahn AG hat am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz angekündigt, auf fünf Autobahnabschnitten dynamische Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen. Obwohl es sich um freiwillige Einschränkungen handelt, stößt die Maßnahme nicht bei allen auf Gegenliebe. Dabei ist ein Tempolimit die einzige kostenfreie Methode, die Emissionen des Verkehrssektors schnell zu senken.

Jeder Stundenkilometer mehr wirkt sich überproportional auf den Verbrauch aus, denn Luft- und Rollwiderstand steigen schneller als die Geschwindigkeit. Ein VW Golf, der bei 100 Kilometern pro Stunde 6,5 Liter verbrennt, schluckt bei Tempo 220 auf einer deutschen Autobahn mehr als 20 Liter.

Doch viele Lenker fragen sich: Warum soll man für die Autobahn bezahlen, wenn man eh kaum schneller als auf einer Landstraße fahren darf?

In Wahrheit handelt es sich jedoch um eine Win-win-Situation. Denn nicht nur die Umwelt profitiert. Auch Staus werden vermieden: Bei geringeren und gleichmäßigeren Geschwindigkeiten wird der Abstand zwischen den Fahrzeugen kleiner und die Aufnahmekapazität der Autobahn steigt.

Die Fahrtdauer reduziert sich durchs Rasen in vielen Fällen ebenfalls kaum. Trotz Stress und höherem Unfallrisiko schauen in vielen Fällen maximal ein paar Minuten heraus. Nicht zuletzt werden Anrainer der Maßnahme danken. Ein Tempolimit vermindert nämlich nicht nur die Luftschadstoffe, sondern auch den Lärm.

Von: mk

Bezirk: Bozen