Tier ist verendet

Rückkehr des Fischotters: Ein tragisches Kapitel im Eggental

Montag, 29. April 2024 | 15:40 Uhr

Eggental – Vor wenigen Tagen hat die Feuerwehr im Auftrag der Abteilung Forstdienst einen verletzten Fischotter aus einem Tunnel im Eggental geborgen. Trotz des Einsatzes der Tierärzte verstarb das seltene Tier.

Fischotter galten lange als ausgestorben. Seit 2008 sind sie in Südtirol wieder präsent. Am Samstagabend wurde aber ein bei einem Unfall verletzter Fischotter (Lutra lutra) in einem Tunnel auf der Straße ins Eggental entdeckt. Im Auftrag des Bereitschaftsdiensts der Landesabteilung Forstdienst hat die Feuerwehr das verletzte seltene Tier geborgen und in die Tierklinik des Gesundheitsbezirkes Sill/Sabes gebracht. Dort wurde der Fischotter von Tierärzten behandelt. Der erste Schwanzwirbel des Fischotters war gebrochen und somit die Beweglichkeit des Tieres beeinträchtigt. Zudem vermuteten die Tierärzte Verletzungen an den inneren Organen. Ansonsten war das männliche Tier in einer allgemein guten körperlichen Verfassung. Es verendete dennoch am 22. April an den Folgen des Unfalls.

Die Rückkehr der Fischotter

Mitte der 1960er Jahre war diese Marderart, die zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren zählt, aus den meisten Alpengebieten verschwunden, in den 1970er Jahren galten Fischotter als ausgestorben. Letzte Nachweise des Fischotters in Südtirol gab es 1956 an der Gader und 1958 am Sextnerbach.
Der Fischotter ist seit 2008 in Südtirol wieder präsent, nachdem sich die österreichische Population natürlich ausgebreitet hatte. Seit 2011 wurde er auch in Friaul-Julisch-Venetien nachgewiesen. Die norditalienische Population hat in den vergangenen Jahren ihr Verbreitungsgebiet vergrößert und ist auch in den friaulischen und venezianischen Voralpen und in einigen Gebieten im Landesinneren in den Tälern der Provinz Belluno anzutreffen.

In Südtirol wurde im Laufe der Jahre systematisch ein Monitoring durchgeführt, um die Verbreitung der Art zu überprüfen. Abgesehen von einigen Hinweisen, die keine konkreten objektiven Beweise enthielten, sei das Vorkommen der Art außerhalb des Hochpustertals nie bestätigt worden, so der Naturkundler Davide Righetti vom Amt für Wildtiermanagement des Landes.

In der Literatur werden Fälle beschrieben, in denen die Art über weite Strecken von ihrer ursprünglichen Population abgewandert ist, wie in einem früheren Fall in Sant’Agata di Tovo (Valtellina, Provinz Sondrio): Dort wurde 2012 ein einzelner Fischotter bei einem Verkehrsunfall in einiger Entfernung von der ursprünglichen Population tot aufgefunden. Auch im Val Chiavenna (Provinz Sondrio) an der Schweizer Grenze wurden 2023 weitere Vorkommen bestätigt.

Der im Eggental gefundene Fischotter könnte entweder vom Brenner über den Eisack nach Südtirol eingewandert sein, da die Art seit einigen Jahren an der Innachse vorkommt, oder er könnte vom Drautal über die Rienz und dann den Eisack in das Einzugsgebiet der Etsch gekommen sein.

Von: luk

Bezirk: Salten/Schlern

Kommentare

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11 Kommentare auf "Rückkehr des Fischotters: Ein tragisches Kapitel im Eggental"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Zugspitze947
16 Tage 23 h

Sehr traurig und schade. 🙁 Er wurde wohl von einem Auto angefahren ? 🙂

Faktenchecker
16 Tage 22 h

Es wird wegen Fahrerflucht ermittelt.

Faktenchecker
16 Tage 21 h

Homi Angst vor der Strafe?

So ist das
16 Tage 8 h

Die Wildtiere haben in Südtirol keinen guten Stand 🤔

Roby74
Roby74
Universalgelehrter
16 Tage 59 Min

@So ist das
😢😥leider nicht….☹️

Einheimischer
Einheimischer
Superredner
16 Tage 16 h

Alle importiert…
von wem wohl…
Genau…
Wie die Wölfe…

Hustinettenbaer
16 Tage 7 h

@Einheimischer
Wölfe importiert ? 😲
“Bis heute ist es für die Wissenschaft ein Rätsel, warum immer wieder einzelne Wölfe plötzlich ihre Rudel verlassen und zu Wanderungen über mehr als 1.000 Kilometer aufbrechen. Diese Frage war auch der Grund für den Start mehrerer europäischer Forschungsprojekte.”:
https://www.arte.tv/de/videos/066396-000-A/die-odyssee-der-einsamen-woelfe/

Roby74
Roby74
Universalgelehrter
16 Tage 50 Min

@Einheimischer
🙄🤦🏼‍♂️Du schreibst nur Schwachsinn☝🏻❗Tiere kennen keine Staatsgrenzen und können innerhalb einer Woche hunderte von Km hinterlegen!

Roby74
Roby74
Universalgelehrter
15 Tage 23 h

@Hustinettenbaer
Tierwanderungen halt….😉sieh doch mal z.B. wieviele Kilometer so kleine Vögel wie Schwalben,Wiedehopfe,Kuckucke und andere Zugvögel auch hinterlegen….und das gibt es auch bei Säugetiere(Elche,Karibus,Rentiere,Wale usw.)

Roby74
Roby74
Universalgelehrter
15 Tage 23 h

@Hustinettenbaer
Junge Wölfe suchen sich halt neue Reviere….😉

Roby74
Roby74
Universalgelehrter
16 Tage 41 Min

😭Schade um dieses seltene und schöne Tier!
Und das sage ich als begeisterter Fischer☝🏻❗🐟🎣

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