Alle sind unter 14 Jahre alt

Schlägerei in Algund: Fünf Angreifer identifiziert

Freitag, 11. Februar 2022 | 12:26 Uhr

Algund – Die erschreckende Szene hat sich im 29. Jänner vor dem Einkaufszentrum in Algund abgespielt: Fünf Minderjährige haben mit unglaublicher Brutalität auf zwei Gleichaltrige eingeprügelt. Ein Videoclip der Schlägerei wurde kurz darauf in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Keiner der Betroffenen ist älter als 14, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.

Die Altersgrenze spielt deshalb eine Rolle, weil Jugendliche unter 14 Jahren in Italien nicht strafmündig sind. Alle Beteiligten sollen im Jahr 2008 geboren worden sein. Die Attacke erfolgte aus nichtigen Gründen.

Trotz allem könnte der Vorfall ein Nachspiel für die Angreifer haben. Die Eltern der Opfer haben entschlossen reagiert. Ein Elternteil hat sich persönlich an die Carabinieri gewandt und Anzeige erstattet. Ein weiteres Elternteil hat weitere Details auf Facebook veröffentlicht.

Die Carabinieri wahren derzeit größtes Stillschweigen zu den Ermittlungen, da sowohl Opfer als auch Täter minderjährig sind. Nur so viel steht fest: Das Video, das in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, erwies sich als Schuss nach hinten. Die Angreifer konnten identifiziert werden. Sie besuchen die Pflichtschule in Meran und Umgebung.

Reue zeigten sie keine. Einer von ihnen soll sogar den Vater eines Opfers bedroht und verhöhnt haben: „Du kannst uns nicht anrühren, ansonsten wanderst du in den Knast.“ Bei fast allen Mitgliedern der Gang handelt es sich um Kinder von Migranten, die in Südtirol geboren wurden oder im zarten Alter hier her kamen. Wie sehr sie integriert sind, lässt sich schwer abschätzen.

Die beiden Opfer sind glücklicherweise mit ein paar Prellungen davongekommen. Schwerwiegender dürften die psychologischen Nachwirkungen sein.

Obwohl die Minderjährigen nicht strafmündig sind, bedeutet das nicht, dass die Attacke folgenlos bleibt. In Kürze sollen die Eltern der fünf Minderjährigen angehört werden – und auch die Sozialdienste werden eingeschaltet. Dadurch soll ein Abdriften auf die schiefe Bahn verhindert werden.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt