Finanzpolizei schreitet ein 

Schwarzarbeit in Meran: Bauunternehmer zeigt “kreative” Seite

Donnerstag, 20. Mai 2021 | 11:27 Uhr

Meran – Die Finanzpolizei von Meran hat einen eklatanten Fall von Schwarzarbeit im Bausektor aufgedeckt. 52 Bauarbeiter wurden von einem bereits polizeibekannten Unternehmer schwarz bezahlt. Elf Arbeiter waren überhaupt nicht gemeldet. Bei der Verschleierung der Gehälter in Höhe von 140.000 Euro zeigte sich der 42-jährige Unternehmer, der fünf Baufirmen vorsteht, äußerst kreativ: Das Geld zahlte er einfach durch das Aufladen von Prepaid-Kreditkarten an seine Arbeiter aus. Die Karten waren in einigen Fällen auch auf die Verwandten der Arbeiter zugelassen.

Durch die Schwarzarbeit konnte der in Meran lebende Unternehmer mit sizilianischen Wurzeln Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 82.000 Euro “einsparen”.

Wie die Finanzpolizei erklärt, war der 42-Jährige bereits mit der Steuergesetzgebung in Konflikt geraten und saß dafür auch im Gefängnis. Erst im April hat die Finanzpolizei Bozen die Beschlagnahme zweier Wohnungen des Mannes mit einem Wert von einer halben Million Euro veranlasst.

Wegen der aufgedeckten Schwarzarbeit muss der Unternehmer nun eine Geldstrafe von 37.000 Euro bezahlen. Außerdem muss er die Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen. Die Gehälter der Arbeiter, die schwarz ausbezahlt wurden, werden vermutlich im Nachhinein besteuert. Außerdem wird geprüft, ob die Arbeiter zur gleichen Zeit öffentliche Zuwendungen wie Arbeitslosengeld erhalten haben, die ihnen dann eigentlich nicht zugestanden wären.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt