Bozner Finanzpolizei deckt auf

41 Schwarzarbeiter ausgebeutet

Freitag, 04. Mai 2018 | 12:08 Uhr

Bozen – Die Finanzpolizei von Bozen hat einen schweren Fall von illegaler Anwerbung von Tagelöhnern entlarvt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa waren 41 Mitarbeiter eines Zustelldienstes, der im Bereich der Auslieferung von Werbematerial tätig ist, schwarz angestellt.

Die Betroffenen arbeiteten im Trentino-Südtirol, im Veneto und in der Lombardei. Vor allem handelte es sich um Pakistaner, Inder und Algerier, die unter unwürdigen Bedingungen ihren Dienst absolvieren mussten.

Dazu gehörte unter anderem, dass sie mittels GPS ständig überwacht wurden. Teilweise waren die Betroffenen gezwungen, 15 Stunden lang am Tag zu arbeiten. Der Lohn reichte bei einer Sechs-Tage-Woche von 500 bis 700 Euro pro Monat.

In heruntergekommenen Lieferwagen wurden die Angestellten zur Arbeit gebracht. Das System basierte auf mehreren Ein-Mann-Firmen, die allerdings auf dieselben Personen zurückzuführen waren. Der Sitz befand sich in Rosà in der Provinz Vicenza.

Die Angestellten, die nicht gemeldet waren, lebten unter prekären hygienischen Bedingungen und waren ständig Bedrohungen ausgesetzt. In einigen Fällen waren den Betroffenen sogar die Papiere genommen worden. In Südtirol sollen die Arbeiter vor allem im Unterland eingesetzt worden sein.

Die Finanzpolizei hat den 34-jährigen S.P., den 38-jährigen K.K., den 44-jährigen S.G., den 29-jährigen K.K. und den 51-jährigen S.H. angezeigt. Alle fünf Personen stammen aus Indien. Eine Anzeige kassierten auch die beiden Italiener P.E. (65 Jahre) und P.S. (21). Einer der Verdächtigten soll sich außerdem als Wirtschaftsberater, der in die Berufskammer eingetragen ist, ausgegeben haben.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen