Von: luk
St. Sigmund – Die natürliche Landschaft Südtirols ist so wie im gesamten Alpenraum vom Menschen stark verändert worden. “Durch die intensive Kultivierung und durch den Einsatz moderner Maschinen sind nur noch minimale Restflächen der ehemaligen ausgedehnten Naturlandschaft im Talboden übriggeblieben. Damit einher ging das Verschwinden einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Besonders drastisch zeigt sich dies entlang der Flüsse: 90 Prozent der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten Südtirols sind an den Lebensraum der Laubwälder und seiner angrenzenden Feuchtlebensräume gebunden. Das Aussterben von 60 bis 80 Prozent der hier lebenden Tierarten ist in den letzten 30 Jahren zur erschreckenden Realität geworden”, erklärt Klaus Graber vom Naturtreff Eisvogel.
Dass es fünf vor Zwölf ist, zeigt der erschreckende UNO-Bericht, der gestern veröffentlicht wurde. Eine Million Tier- und Pflanzenarten stehen weltweit vor dem Aussterben.
“Unterhalb der Sportzone von St. Sigmund soll nun eine weitere etwa 5000 Quadratmeter große wertvolle Laubwaldfläche in landwirtschaftliches Grün umgewandelt werden. Dieser Wald bildet aber einen unverzichtbaren Bestandteil des derzeit neu entstehenden Aufweitungsbereiches an der Rienz. Durch die Verbreiterung des Flussbettes als Rückhaltebereich zum Zwecke des Hochwasserschutzes sind entlang der Rienz bereits große wichtige Waldflächen geopfert worden. Umso wichtiger ist es, die verbleibende Laubwaldfläche zu erhalten, die einen unverzichtbaren Beitrag zum Klima- und Artenschutz leistet. Die ablehnende Entscheidung der Grün-Grün-Kommission zu dieser geplanten Umwidmung ist deshalb absolut zu respektieren. Das Allgemeininteresse ist nämlich ganz klar vor das Privatinteresse zu stellen! Es geht schließlich um die Natur und die Zukunft unserer Kinder”, so der Naturtreff Eisvogel.