Von: idr
Tiers – Die Gartlhütte thront majestätisch auf 2600 Metern Höhe zwischen dem Fassatal und Südtirol, eingerahmt von imposanten Dolomitengipfeln. Bergsteiger und Wanderer schätzen die spektakuläre Aussicht auf die Laurinswand, die Kesselkogelwände und die legendären Vajolet-Türme, die zum Greifen nah erscheinen. Doch am Freitagfrüh wartete auf Hüttenwirtin Valeria Pallotta eine völlig unerwartete Überraschung.
Dort, wo am Vorabend beim Löschen der Hüttenbeleuchtung noch trockener Bergboden gewesen war, spiegelte sich nun die Morgensonne in einem kristallklaren Gewässer. Wie die Vereinigung „Rifugi del Trentino“ gegenüber italienischen Medien bestätigte, hatte sich das temporäre Gewässer zu ihrer großen Überraschung spontan über Nacht gebildet.
Ergebnis von zwei Stunden Starkregen
Die außergewöhnliche Entstehung des Sees war den intensiven Regenfällen geschuldet, die in den vergangenen Tagen weite Teile Norditaliens heimgesucht hatten. Innerhalb von nur zwei Stunden unter strömendem Regen sammelte sich das Wasser in der natürlichen Senke vor der Berghütte und schuf ein malerisches, wenn auch vergängliches Naturschauspiel.
Solche temporären Seen sind in den Hochalpen durchaus gängig, entstehen jedoch normalerweise durch die Schneeschmelze zwischen Frühjahr und Herbst. Das aktuelle Phänomen unterscheidet sich davon grundlegend: Ausschließlich Regenwasser füllte die Senke – ein für diese Jahreszeit höchst ungewöhnlicher Vorgang.
Die Hüttenvereinigung nutzt das Ereignis als eindrucksvolles Beispiel dafür, wie rasch sich alpine Landschaften verändern können. Besonders bei extremen Wetterlagen empfehlen die Experten Bergbesuchern erhöhte Aufmerksamkeit für die örtlichen Gegebenheiten.
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