Von: luk
Bozen – Nach dem Auftreten der Südafrika-Mutante in vier Gemeinden im Burggrafenamt werden die Regeln nun nochmals verschärft. Mit einer neuen Verordnung wird bestimmt, dass Riffian, Moos in Passeier, St. Pankraz und Meran ab morgen abgeschottet werden.
Die Gemeindegrenze kann nur von Personen übertreten werden, die einen negativen Test vorweisen, der nicht älter als drei Tage ist. In diesen Gemeinden werden auch einige Betriebe schließen müssen. Zudem dürfen auf Baustellen nur mehr dringende Arbeiten verrichtet werden und Friseure müssen zusperren. Kindergärten und Schulen bleiben laut Medienberichten in diesen vier Gemeinden noch zwei Wochen geschlossen.
Doch auch im restlichen Südtirol werden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Kindergärten und Schulen bleiben nächste Woche noch zu. Ob es sonst noch Verschärfungen gibt, wird sich im laufe des heutigen Mittwochs zeigen, wenn die Verordnung veröffentlicht wird.
STF: “Corona-Gemeinden abriegeln bringt nichts”
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, bezeichnet das Vorhaben der Landesregierung, ab Donnerstag die vier Gemeinden im Burggrafenamt abzuriegeln, in denen die südafrikanische Corona-Mutation nachgewiesen wurde, als “völlig nutzlos und viel zu spät”. Die Proben dieser Mutation stammten laut Aussage des Landesrates vom 29. Jänner. “Zu glauben, dass sich das Virus in den letzten 20 Tagen nicht auch auf andere Gemeinden ausgebreitet hat, ist reines Wunschdenken. Die Isolation einzelner Gemeinden hat schon im Herbst nicht funktioniert.”
“Nach Rücksprache mit Gesundheitsexperten raten wir der Landesregierung dringend, von der sinnlosen Abriegelung einzelner Gemeinden abzusehen und stattdessen alle positiven Corona-Proben der vergangenen und der kommenden zehn Tage auf Mutationen zu analysieren. Nur so bekommt man einen verlässlichen Überblick über die Ausbreitung der Mutationen im Land. Auch die Rückverfolgung muss jetzt massiv ausgebaut werden. Anstatt mit panischen Maßnahmen zu reagieren, sollte Südtirol sachlich analysieren, wie Nordtirol in den letzten Wochen mit der südafrikanischen Mutation umgegangen ist. Dort gibt es derzeit nicht einmal einen Lockdown und trotz der massiven Ausbreitung der Mutation ist es dennoch gelungen, die Sieben-Tage-Inzidenz auf 75 zu senken, während Süd-Tirol bei 800 steht”, so die Bewegung.