Von: luk
Bozen – Wer über ein kleines oder größeres Vermögen verfügt, denkt früher oder später darüber nach, das Geld gewinnbringend anzulegen. Dabei sollte man aber vorsichtig sein. Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, hat die Bozner Staatsanwaltschaft Ermittlungen nach mehreren Anzeigen aufgenommen.
Ein offenbar geschickter Übeltäter hat in Südtirol mehrere Personen um ihre Ersparnisse gebracht, ohne dass er sich je persönlich vorgestellt hatte. Der Mann – wie sich nun herausstellte, handelt es sich um einen Letten – hatte seine gutgläubigen Opfer via Telefon und Internet von lukrativen Anlagemöglichkeiten überzeugt. Über Monate und Jahre erschlich er sich das Vertrauen der Sparer und zu Beginn gab es auch Auszahlungen. Das veranlasste die Opfer, ihre Investitionen zu erhöhen.
Einer 51-jährigen Südtirolerin kamen dadurch innerhalb weniger Monate rund 150.000 Euro abhanden – die Ersparnisse eines Lebens. Als die Frau realisiert hat, dass sie einem Betrüger aufgesessen ist, hat sie Anzeige erstattet und musste feststellen, dass es mehreren Südtirolern so ergangen ist wie ihr.
Die von der Staatsanwaltschaft aufgenommenen Ermittlungen haben sich im internationalen Rahmen abgespielt. Dank Amtshilfeersuchen in Dänemark, Rumänien und Deutschland konnten dem mutmaßlichen Betrüger ein Name und ein Gesicht gegeben werden. Der Mann aus Lettland ist bei der Polizei in mehreren europäischen Ländern kein Unbekannter. Er tauchte schon früher wegen betrügerischer Machenschaften dieser Art in Polizei- und Gerichtsakten auf.
Seine diversen Bankkonten wurden nun von den Ermittlern überprüft, doch von dem Geld seiner Opfer in Südtirol fand sich keine Spur mehr.