Beratungen am Vormittag

Südtiroler Zivilschutz: Zelte für Mittelitalien

Montag, 31. Oktober 2016 | 12:00 Uhr

Bozen – Auch in dieser Nacht wurden weiterer Erdbeben in Mittelitalien registriert; der Südtiroler Bevölkerungsschutz verfolgt die Lage und bereitet sich auf Anfragen vor

In der Nacht waren weiterhin mehrere zum Teil auch stark zu verspürende Nachbeben zu verzeichnen; es liegen keine Meldungen über mögliche Opfer vor.

Um 8.30 Uhr trafen sich Mitarbeiter des Südtiroler Zivilschutzes und der Berufsfeuerwehr im Lagezentrum des Landes zu einer Besprechung.

In der Nacht wurde endgültig die Anfrage über Rettungshunde zurückgenommen, somit konnte die Alarmbereitschaft, in der die Hundeführer seit gestern Nachmittag standen, aufgehoben werden.

Das ebenfalls voralarmierte mobile Zeltspital des italienischen Roten Kreuzes wird nicht mehr benötigt, auch diese Alarmbereitschaft wurde zurückgenommen.

Derzeit liegt noch die Anfrage um ein Großzelt vor, welches gestern beim Südtiroler Zivilschutz eingelangt ist. Das eventuell in Frage kommende Zelt mit einer Größe von zehn mal 30 Metern ist für einen Dauerbetrieb ausgelegt, der entsprechende Aufbau benötigt größere Vorarbeiten, wie etwa die Vorbereitung des Untergrundes und die Errichtung der Fundamente.

Da dieses Großzelt aufgrund der Vorarbeiten erst in rund drei Wochen in Betrieb genommen kann, wird derzeit mit den Koordinierungsstellen des Zivilschutzes vor Ort die konkrete Einsatzmöglichkeit geprüft. Derzeit wird noch eine Variante über die Entsendung eines kleineren Zeltes mit einer Fläche von sechs mal zwölf Metern geprüft, das aufblasbar ist und somit in kürzester Zeit verwendet werden kann.

Im Lagezentrum der Berufsfeuerwehr werden weiterhin alle Informationen und Anfragen aus dem Erdbebengebiet gesammelt und bearbeitet. Es wird dabei geprüft, inwieweit den Anfragen aus dem Erdbebengebiet durch Südtiroler Einsatzkräften Rechnung getragen werden kann.

Auf der Homepage des Bevölkerungsschutzes finden sich Verhaltensregeln für die Bevölkerung, um aufzuzeigen, was im Falle eines Erdbebens zu tun ist: http://www.provinz.bz.it/ zivilschutz/was-tun/erdbeben. asp

Caritas: Norcia inmitten von Trümmern, Kälte und Angst

Nach dem erneuten starken Beben am Sonntagmorgen ist Norcia verwüstet. 3.000 Menschen haben kein Dach mehr über dem Kopf, das mittelalterliche Stadtzentrum musste komplett evakuiert werden. Die Kathedrale zum hl. Benedikt ist eingestürzt, viele Straßen sind unpassierbar. Die Menschen sind verängstigt und verzweifelt. Einige Familien kommen in anderen Ortschaften weit entfernt vom Katastrophengebiet unter. Andere aber wollen bleiben. Sie müssen auf ihren Höfen die Tiere versorgen und die heurige Ernte verarbeiten. Die Caritas Umbrien ist vor Ort und leistet den Menschen Beistand. Die Südtiroler Caritas beteiligt sich dank der Spender aus Südtirol an den Hilfsmaßnahmen mit 430.000 Euro. Sie hilft Familien, die von der Landwirtschaft leben, den Winter zu überstehen.

An der Katastrophensitzung der Caritas-Stellen in Umbrien, die nach dem starken Erdbeben gestern einberufen wurde, hat auch der Direktor der Südtiroler Caritas, Paolo Valente, teilgenommen. “Wir werden weiterhin den Menschen beistehen, die ihre Tiere und ihre Äcker nicht verlassen können. Sie müssen dort auch den Winter über ausharren, obwohl sie nicht mehr in ihren vom Erdbeben zerstörten oder beschädigten Häusern wohnen können”, berichtet Paolo Valente von der gestrigen Konferenz. Viele Menschen schlafen derzeit in ihren Autos oder unter freien Himmel, “und das bei Temperaturen von knapp über Null Grad”, sagt Valente.

Die Caritas von Spoleto-Norcia hat gemeinsam mit der Südtiroler Caritas ein Programm zur Unterstützung von zwanzig Familien ausgearbeitet, die von der Landwirtschaft leben. Die Situation hat sich aber seit den neuerlichen Erdstößen enorm zugespitzt. “Im Lauf der kommenden Woche werden  Caritas-Teams im gesamten Katastrophengebiet eruieren, was genau die betroffenen Familien brauchen, um den Winter zu überstehen”, erklärt Fabio Molon, Leiter der Katastrophenhilfe der Südtiroler Caritas. Danach werden in einem Caritas-Treffen am 8. November neue Hilfsprogramme ausgearbeitet.

“Die Südtiroler haben viel Solidarität mit den Erdbebenopfern in Mittelitalien bewiesen. Wir sind zuversichtlich, dass diese Solidarität jetzt weitergehen wird. Nach dem gestrigen Beben brauchen noch  mehr Menschen dringend Hilfe und Beistand”, betonen die beiden Caritas-Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente und bitten um weitere Unterstützung.

Wer die Hilfsmaßnahmen für die Erdbebenopfer in Mittelitalien unterstützen möchte, kann dies über eine Spende unter dem Kennwort “Erdbeben Italien” an folgende Bankkonten tun:

Südtiroler Sparkasse: IBAN: IT17X0604511601000000110801

Raiffeisen Landesbank: IBAN: IT42F0349311600000300200018

Südtiroler Volksbank: IBAN: IT12R0585611601050571000032

Intesa Sanpaolo: IBAN: IT18B0306911619000006000065

 

Von: mk

Bezirk: Bozen