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Bozen – Der Tag des Handwerks 2025 in Bozen stand dieses Jahr unter dem Motto „Wachsen um jeden Preis?“ und beschäftigte sich mit den Herausforderungen, denen sich Handwerksbetriebe in Südtirol stellen. Im Mittelpunkt standen Fragen nach Qualität, Verantwortung und nachhaltigem Wirtschaften. lvh-Präsident Martin Haller betonte, dass das Handwerk für Beständigkeit, Verlässlichkeit und Kompetenz steht: „Wir müssen nicht um jeden Preis wachsen, sondern unser Fundament festigen, indem wir die Werte leben, die uns ausmachen.“
Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete die Handwerkerinnen und Handwerker als „tragende Säulen unseres Landes“ und hob ihre zentrale Rolle für Wirtschaft und Gesellschaft hervor. Landesrat Marco Galateo unterstrich die Bedeutung kleiner Betriebe für Stabilität und Identität der heimischen Wirtschaft. Weitere Themen waren der Ausbau von Dienstwohnungen, einheitliche Dateneingaben für Unternehmen sowie klare Rahmenbedingungen für das Tourismusland Südtirol.
Perspektiven, Innovation und Erfahrung
Vertreter aus Bayern, Tirol und Südtirol diskutierten über Chancen und Herausforderungen des Handwerks. Der Schweizer Ökonom Prof. Mathias Binswanger analysierte den Wachstumsdruck in der Wirtschaft und plädierte für nachhaltige Betriebsführung durch Spezialisierung, Qualität und Innovation.
In einer Gesprächsrunde berichteten Unternehmerinnen und Unternehmer über ihre Strategien zwischen Stabilität, Teamgeist und Innovation. Sie betonten, dass bewusstes, organisches Wachstum die Qualität und Verlässlichkeit ihrer Betriebe sicherstellt. lvh-Direktor Walter Pöhl fasste zusammen: „Die Zukunft des Handwerks liegt nicht im schnellen Wachstum, sondern in der qualitativen Weiterentwicklung jedes Betriebes im Einklang mit seinen Werten.“
Abgerundet wurde der Tag durch einen herbstlichen Brunch, der Raum für Austausch und Vernetzung bot. Die Veranstaltung fand zum zehnten Mal in Kooperation mit der Gesellschaft für Handwerksmessen München (GHM) und der Handwerkskammer für München und Oberbayern statt. Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus dem bayrischen Handwerk waren ebenfalls zu Gast.
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