Von: luk
Bozen/Ritten/Trient – Die Carabinieri haben vier Tonnen kontaminierte Düngemittel für die biologische Landwirtschaft beschlagnahmt und Ermittlungen gegen vier Personen eingeleitet.
Es ist das vorläufige Ergebnis einer Untersuchung der Carabinieri-Abteilung für den Umweltschutz aus Trient. 60 Beamte haben auf Anordnung des Untersuchungsrichters und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bozen in rund 40 Geschäften der Region Trentino-Südtirol über 200 Packungen sogenannter “Terra Preta” aus dem Verkehr gezogen.
Die Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass die Asche aus einigen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Südtirol, die durch Pyrolyse-Prozesse anfällt, nicht als Abfall entsorgt wurde. Teilweise landete das Material in einer Kompostieranlage am Ritten.
Es wurde dazu genutzt, Düngemittel für den biologischen Landbau herzustellen. Doch die Ermittlungen der Umwelteinheit der Carabinieri zeigten auf, dass in der Asche, die als “Char” oder “Biochar” vermarktet wurde, während des Pyrolyse-Prozesses (es handelt sich um eine unvollständige Verbrennung von organischem Material) bestimmte Schadstoffe konzentriert werden. Und genau die Verwendung dieser zum Teil wasserlöslichen Stoffe ist in der Landwirtschaft laut europäischer Gesetzgebung verboten.
Die durch Mischung von “Char” mit grünen Kompostabfällen und Mist hergestellten Produkte werden dann in Säcken verpackt und über die landwirtschaftlichen Genossenschaften in Trentino-Südtirol als “Terra Preta” im Einzelhandel verkauft, erklären die Carabinieri.
Sie haben die Sequestrierung den vier beschuldigten Personen mitgeteilt. Es handelt sich dabei um die Verwalter der beiden Südtiroler Unternehmen, gegen die ermittelt wird. Derzeit besteht der Verdacht der “illegalen Abfallentsorgung”.
Es gilt die Unschuldsvermutung.