Beim Sport sparen ist der falsche Ansatz – ein Kommentar

Teures Freizeitvergnügen

Donnerstag, 13. Oktober 2022 | 02:49 Uhr

Bozen – Jene, die energieintensive Sportarten betreiben, müssen in diesem Winter mit massiv höheren Geldausgaben rechnen. Neben den Skiliftbetreibern, die zumindest einen Teil der höheren Stromkosten an die Skifahrer weiterreichen werden, werden auch die Gemeinden, die allerorts Turnhallen, Eislaufplätze und Schwimmbäder betreiben, gezwungen sein, tiefer in die Taschen der Nutzer zu greifen.

Gerade die Familien, die ihren Nachwuchs gerne zum Skifahren, Schwimmen oder auch zu Mannschaftssportarten wie Handball, Basket oder Volleyball schicken, werden diese Preissteigerungen empfindlich treffen. Manch Familie, die bereits jetzt mit den hohen Rechnungen für Strom, Heizung und Kondominium zu kämpfen hat, wird sich überlegen müssen, ob sie es sich weiterhin leisten kann, dem Sohn oder der Tochter ihren Lieblingssport zu fördern.

apa – Symbolbild

Sowohl die Skigebiete als auch die Betreiber der vielen Sportstätten denken darüber nach, wie sie die höheren Energieausgaben abfedern können, ohne die Gesamtkosten auf die Kunden und Nutzer abwälzen zu müssen. Während unter Liftbetreibern diskutiert wird, die Fahrtgeschwindigkeit zu senken und die Pisten weniger zu beleuchten, glauben die Gemeinden, durch eine Absenkung der Temperatur und dem Verzicht auf das Duschen Geld einsparen zu können.

Es ist aber in jedem Fall dringend erforderlich, auch im Winter allen Sport zu erschwinglichen Preisen zu ermöglichen. In wenigen anderen Regionen wird so viel Sport betrieben, wie in Südtirol. Dies legt nicht nur den Grundstein für viele erfolgreiche heimische Sportkarrieren, sondern sorgt auch dafür, dass sowohl die jüngeren als auch die älteren Jahrgänge gesünder und fitter als andernorts sind. Der Sport fördert aber auch Gemeinschaft, er gibt vielen Menschen Halt und trägt besonders bei den Jugendlichen und jungen Leuten dazu bei, dass sie nicht nur vor dem Computer, Fernseher oder Smartphone im Wohnzimmer sitzen, sondern einer sinnstiftenden Freizeitbeschäftigung nachgehen.

Lebenshilfe

Bei allen berechtigten Überlegungen, wie Geld eingespart werden könnte, sollen das Land und die Gemeinden aber immer auch an die gesundheitlichen und sozialen Folgekosten denken, wenn diese Möglichkeiten, Sport zu betreiben, nicht mehr bestehen würden.

Natürlich kann man im Winter auch Sportarten wie dem Skialpinismus, dem Schneeschuhwandern und dem Rodeln frönen, die kaum oder gar keine Energie verbrauchen, aber ob damit alle glücklich sind, steht auf einem anderen Blatt.

 

Von: ka

Bezirk: Bozen