Zu wenig Zuwendung führt zu Verhaltensstörungen

Tierschutzverein fordert Zucht- und Verkaufsstopp für Papageien

Montag, 20. Oktober 2025 | 08:23 Uhr

Von: luk

Wien – Der Österreichische Tierschutzverein warnt vor einer zunehmenden Überforderung bei der Haltung von Papageien und fordert einen sofortigen Zucht- und Verkaufsstopp. Auffangstationen im ganzen Land seien bereits an ihrer Kapazitätsgrenze, heißt es in einer Mitteilung.

Papageien können bis zu 60 Jahre alt werden und gelten als laut, aktiv und anspruchsvoll. Viele Halterinnen und Halter unterschätzten den Aufwand – mit der Folge, dass immer mehr Tiere abgegeben oder notfallmäßig untergebracht werden müssen. „Papageienhaltung erfordert Fachwissen, feuchtes Raumklima, exotisches Futter und ständige Beschäftigung – artgerechte Haltung ist privat kaum möglich“, erklärt Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof in Stockerau.

Besonders problematisch sei der ausgeprägte Knabberdrang der Tiere: Möbel, Holzregale oder sogar Schrauben werden beschädigt. Erhalten Papageien zu wenig Zuwendung oder Bewegung, entwickeln sie laut Kofler häufig Verhaltensstörungen – von übermäßigem Schreien bis hin zum Selbst-Rupfen der Federn.

Da Papageien hochintelligente und soziale Schwarmtiere sind, ist Einzelhaltung in Österreich verboten – komme aber weiterhin vor. Der Tierschutzverein appelliert, künftig keine neuen Papageien mehr zu züchten oder zu verkaufen, sondern vorhandene Tiere aus Auffangstationen zu adoptieren. Nur so könne das wachsende Tierschutzproblem langfristig eingedämmt werden.

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