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Glurns – In Glurns hat sich in der Nacht auf Samstag ein tragischer Unfall ereignet. Gegen 3.00 Uhr kletterte der 19-jährige Leon Moser aus Taufers im Münstertal auf den Brunnen am Rathausplatz der Stadt. Dabei verlor er den Halt und stürzte mitsamt der daran befestigten Bronzestatue rund zwei Meter in die Tiefe.
Nach ersten Ermittlungen der Carabinieri von Schluderns wollte Leon auf die bronzene Brunnenfigur steigen, als plötzlich der Sockel unter seinem Gewicht nachgab. Der 19-Jährige stürzte rückwärts zu Boden und wurde von Teilen der schweren Konstruktion getroffen. Seine Freunde eilten sofort zu Hilfe und alarmierten den Notruf.
Trotz des raschen Eintreffens des Weißen Kreuzes und des Notarztes konnten die Wiederbelebungsversuche den jungen Mann nicht mehr retten. Der Tod wurde noch an Ort und Stelle festgestellt. Auch die Feuerwehr Glurns und Seelsorger waren im Einsatz. Die Carabinieri nahmen Ermittlungen auf, sperrten den Bereich rund um die Brunnenanlage ab und beschlagnahmten das Denkmal zur technischen Überprüfung. Die Staatsanwaltschaft Bozen hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um mögliche Sicherheitsmängel oder Verantwortlichkeiten zu prüfen.
Die Nachricht vom tragischen Unfall verbreitete sich am Sonntagmorgen rasch in der gesamten Oberen Vinschgauregion und löste tiefe Bestürzung aus. In Taufers im Münstertal steht die Dorfgemeinschaft unter Schock. Leon war in der Region bekannt und beliebt – engagiert, hilfsbereit und voller Lebensfreude. Sein Vater arbeitet im Krankenhaus Schlanders, seine Mutter im Gesundheitszentrum Val Müstair im benachbarten Kanton Graubünden.
Besonders betroffen zeigte sich Bürgermeisterin Roselinde Gunsch, die die Familie persönlich kennt:
„Leon war ein außergewöhnlich hilfsbereiter junger Mensch“, wird sie von der Zeitung Alto Adige zitiert. „Nach seiner Matura hat er sich sofort ehrenamtlich engagiert – beim Weißen Kreuz und auch im Bergrettungsdienst von Taufers.“
Auch im Südtiroler Bergrettungsdienst herrscht tiefe Trauer. Leon galt als talentierte Nachwuchskraft und hatte vor wenigen Monaten die Ausbildung zum Rettungshelfer begonnen. Neben seiner Leidenschaft für die Berge interessierte er sich auch für die Fliegerei: Nach dem Erwerb des Helikopter-Flugscheins wollte er sich auf alpine Einsätze spezialisieren.




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