Von: mk
Bozen – Am 17. August 2020 öffnet der Hauptsitz der Vereinigung der Zivilinvaliden (ANMIC Südtirol) in Bozen wieder für den Parteienverkehr. Das Büro blieb wegen Covid-19 für mehrere Monate geschlossen und Beratungen wurden per E-Mail, Telefon und WhatsApp angeboten. Unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsbestimmungen werden Zivilinvaliden und Menschen mit Behinderung jetzt wieder persönlich über ihre Rechte informiert und in ihren Anliegen unterstützt.
Um die Sicherheit aller bestmöglich zu gewährleisten, musste auch die ANMIC Südtirol ihren Parteienverkehr im Hauptsitz in Bozen einstellen. Doch selbst in dieser außergewöhnlichen Zeit konnte den Südtiroler Zivilinvaliden zur Seite gestanden werden, wie Thomas Aichner, Präsident der ANMIC Südtirol, erklärt: „Trotz Corona konnten uns betroffene Personen und deren Angehörige täglich telefonisch, via E-Mail oder über unseren WhatsApp-Dienst erreichen und uns ihre Anliegen und Fragen rund ums Thema Zivilinvalidität stellen. Dieser bestehende Informationsaustausch ist besonders wichtig, damit diese Menschen die ihnen zustehenden Rechte gänzlich beanspruchen können“.
Neben der individuellen Beratung gibt es weitere wichtige Aufgabenbereiche, welche die größte Interessensvertretung für Zivilinvaliden ausübt. Dank gezielter Sensibilisierungsarbeit und entsprechenden Interventionen auf Provinzebene konnte erreicht werden, dass Inhaber des Begleitgeldes, welche auf das Pflegegeld übergegangen sind, seit 2020 mit der letzten Rate des Begleitgeldes die angereifte 13. Monatsrate ausbezahlt bekommen. „Diese wurde in der Vergangenheit leider nicht ausgezahlt, wodurch viele Menschen einen Teil ihrer Rente verloren haben. Wir freuen uns, dass das Land unseren Vorschlag angenommen und die Regeln angepasst hat“, so Thomas Aichner. Außerdem erhielten Zivilinvaliden, welche in den letzten 5 Jahren keine anteilsmäßige Auszahlung der dreizehnten Monatsrate erhalten haben, diese nachbezahlt. Die so entstandene Summe belief sich auf über 136.000 Euro, welche aufgeteilt an 865 Zivilinvaliden rückerstattet wurde.
Zusätzlich gab es in den letzten Monaten Gespräche mit den zuständigen Landesvertretern, dass die Abfertigung aus der Arbeit nicht zum Jahreseinkommen von Zivilinvaliden gezählt wird und die aktuelle Regelung bei Verlust des Arbeitsplatzes für die Auszahlung der Zivilinvalidenrente überdacht wird, wobei bei letzterem arbeitslose Zivilinvaliden so schneller als früher eine finanzielle Unterstützung erhalten würden. „Auch diese Änderung würde die schwierige finanzielle Lage von vielen betroffenen Südtiroler Zivilinvaliden verbessern“, so Thomas Aichner.
Nach der Corona-bedingten Schließung öffnet die ANMIC Südtirol ihre Türen in der Dantestraße 20/B in Bozen am 17. August wieder. Geöffnet ist das Büro täglich von 9 bis 12 Uhr und am Montag und Donnerstag zusätzlich von 14 bis 17 Uhr. Eine Vormerkung ist dafür nicht erforderlich. „Besonders wichtig ist, auch jetzt die geltenden Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Aus diesem Grund gelten auch bei uns strenger Mund-Nasen-Schutz sowie die Einhaltung der Sicherheitsabstände. Auch Desinfektionsmittel, Plexiglasscheiben und ein Fiebermessgerät stehen bereit, um unsere Mitglieder und Mitarbeiter zu schützen“, erklärt Lore Cvilak, Direktorin der ANMIC Südtirol.
Die Vereinigung der Zivilinvaliden (ANMIC Südtirol) ist eine gemeinnützige Organisation ohne Gewinnabsichten (ONLUS), die auf Staats- und Landesebene seit 1965 bzw. 1994 anerkannt ist. Als die einzige rechtliche und gesetzliche Vertretung der Zivilinvaliden und versehrten vertritt die ANMIC Südtirol diese bei öffentlichen Ämtern sowie in privaten Betrieben, damit die Südtiroler Zivilinvaliden und versehrten vollständig in den sozialen sowie beruflichen Alltag integriert werden. Mit mehr als 6.000 Mitgliedern ist die ANMIC Südtirol die größte Interessensvertretung für Zivilinvaliden und versehrte in Südtirol.