Von: mk
Wolkenstein – Der Grödner Ivo Rabanser ist am Bozner Landesgericht im Rahmen eines verkürzten Verfahrens zu einer achtjährigen Haftstrafe wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Der 43-Jährige hat bekanntlich in der Nacht auf den 31. Oktober 2021 versucht, seinen Bruder Martin mit einem Messer zu töten, nachdem er in dessen Haus in der Umgebung von Wolkenstein eingedrungen war.
Bevor er ins Tal gestiegen ist, um seinen Bruder zu attackieren, hatte er fünf Monate in der Einsamkeit in den Grödner Bergen gelebt. Dies hatte Rabanser selbst erklärt.
Dem psychiatrischen Gutachten zufolge, das im Verlauf der Untersuchung erstellt wurde, ist der Mann zurechnungsfähig. Rabanser wollte mit seinem Bruder wohl auf dramatische Weise eine alte Rechnung begleichen – vermutlich aufgrund alter familiärer Konflikte, die nie wirklich aufgearbeitet worden waren.
Zuvor hatte es Rabanser vorgezogen, ohne offensichtlichen Grund allein und abseits von seinen Angehörigen zu leben. 25 Jahre lang hatte der 43-Jährige keinen Kontakt zu seinem Bruder. In der Gegend von Verona arbeitete er gelegentlich als Wärter von Tennisplätzen.
Bei dem Angriff im Herbst wurde Rabansers Bruder schwer verletzt. Auch Monika, die Frau des Bruders, erlitt leichte Verletzungen. Sie konnte die Polizei verständigen. Über das genaue Tatmotiv hat sich Ivo Rabanser bis zuletzt ausgeschwiegen.
Mit dem Urteil hat der Richter den Forderungen der Staatsanwaltschaft stattgegeben. Ivo Rabanser ist auch zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 50.000 Euro für seinen Bruder und in Höhe von 20.000 Euro für dessen Frau verurteilt worden.