Von: luk
Über einen kleinen Erfolg mit großer Wirkung dürfen sich heute Tierschützer in Vorarlberg freuen: denn erstmals in der Geschichte der Kälbertransporte wurden diese gestern aufgrund der Aufdeckungen des VGT ausgesetzt – Südtirol News hat berichtet.
“Kein einziges Kalb hat gestern das Bundesland verlassen, um eine lange und qualvolle Reise in italienische Mastanlagen oder weiter anzutreten. Das ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Teilschritt für den Tierschutz im Land in Österreich – denn es bedeutet, dass endlich auch die politische Einsicht da ist, dass diese Transporte nicht nur eine Strapaze für die Kälber, sondern auch komplett illegal sind.” VGT-Kampagnenleiter Tobias Giesinger ist glücklich über diesen wichtigen Etappensieg: „Seit Jahren machen wir intensiv auf das Tierleid aufmerksam, das durch diese Transporte verursacht wird. Darauf, dass Österreich konsequent gegen EU-Recht verstößt. Wir konnten beweisen, dass Amtstierärzte illegal handeln, wenn sie die Transportpapiere unterzeichnen. Und wir haben die Bevölkerung aufklären können, welches immense Leid sich hinter dem Produkt Kuhmilch versteckt. Jetzt gibt es ein erstes Handeln, das Grund zur Hoffnung gibt.“
Nach den neuerlichen Veröffentlichungen des VGT im März ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung – österreichische Kälber wurden ohne ausreichende Versorgung und unter Nichteinhaltung der zulässigen Transportdauer bis ins 2000 Kilometer entfernte Spanien transportiert. “Durch den Druck der Öffentlichkeit war die Politik zum Handeln gezwungen und musste einsehen, dass sie keine haltenden Argumente mehr für die Transporte finden kann – Vorarlbergs zuständiger Landesrat Gantner (ÖVP) ist damit endlich seiner Verantwortung nachgekommen. Unsere Recherchen mit Videos von schreienden, hungernden und unter den Strapazen des Transportes gestorbenen Kälbern haben die Menschen erschüttert. Jetzt haben wir einen entscheidenden Etappensieg errungen – kein einziges Kalb hat gestern Vorarlberg verlassen, um den mehrtägigen Transport ins Ausland anzutreten”, schildert Tobias Giesinger bewegt.
Doch es dürfe nicht bei diesem ersten Vorstoß bleiben – denn bundesweit würden Kälber nach wie vor auf illegalem Weg nach Italien, Spanien und weit über die EU-Grenzen hinaus transportiert. „Jetzt müssen auch die anderen Bundesländer mitziehen. Vorarlberg hat mit dem Transport-Stopp eingestanden, dass hier etwas massiv nicht in Ordnung ist. Wir lassen nicht locker, bis hier zumindest rechtskonform gehandelt wird. Auch die verantwortliche Tierschutzministerin Beate Hartinger-Klein muss jetzt Farbe bekennen. Die illegalen Transporte gehören verboten und zwar sofort“, so die Tierschützer.