Von: mk
Bozen – Der Tierärztliche Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebes startet im Februar 2018 ein für die Öffentliche Gesundheit sehr wichtiges Vorsorgeprojekt, das zwei auf die Menschen und Tiere übertragbare Krankheiten zum Inhalt hat: die Frühsommermeningoencephalitis (FSME) und die Leishmaniose. In diesem Projekt werden Hunde, Pferde und Ziegen untersucht. Dadurch können wichtige Daten über das Risiko für die Menschen in unserem Einzugsgebiet erhoben werden.
Im Verlauf dieses Projektes wird bei einer Stichprobe von 1200 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Hunden ein Bluttest durchgeführt. Hierfür reicht die Entnahme einer Probe von wenigen ml Blut, in dem untersucht wird, ob ein Hund mit dem FSME-Virus oder/und mit dem Erreger der Leishmaniose in Kontakt gekommen ist. In ähnlicher Weise wird auch eine repräsentative Stichprobe von Pferde und Ziegen auf FSME getestet
Die ausgewählten Hundebesitzerinnen und -besitzer erhalten mittels Post eine Einladung und werden höflichst ersucht, bis zum 30.4.2018 einen der im Schreiben aufgelisteten teilnehmenden Tierärzte zu kontaktieren, um einen Termin zu vereinbaren. Pferde- und Ziegenhalter werden von dem zuständigen Amtstierarzt kontaktiert. Die Untersuchungen der Tiere sind für alle Halter kostenlos.
Alle gesammelten Daten werden im Sinne der Vorschriften des Datenschutzes und nur für medizinisch-wissenschaftliche Zwecke behandelt
Das Frühsommermeningoencephalitis -Virus ist in verschiedenen Regionen Zentraleuropas zu finden, Österreich und Deutschland gelten als Risikogebiete; anscheinend nehmen in den letzten Jahren auch in Südtirol die Fälle beim Menschen zu. Zecken übertragen das Virus auf Tiere und Menschen. Vor allem beim Menschen ruft die FSME schwere neurologische Symptome hervor. Eine Vorsorgeimpfung ist nur beim Menschen möglich.
Die Leishmaniose ist eine parasitäre Erkrankung, bei welcher verschiedene Organe befallen werden können. Der Parasit wird durch Sandmücken (winzige, mückenähnliche Insekten) auf den Hund und manchmal auch auf den Menschen übertragen. Diese Parasiten breiten sich langsam vom Mittelmeerraum bis zum Alpenraum aus. Sowohl Menschen als auch Hunde können eine schwere Krankheit entwickeln. Eine Impfung, die vor einer Infektion schützt, gibt es zurzeit nicht.
Der Tierärztliche Dienst betont die Wichtigkeit des Projekts und hofft auf die Zusammenarbeit aller Tierbesitzerinnen und -besitzer, die für den Erfolg dieser Studie und die Sammlung von signifikanten Daten extrahiert werden.