90.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet

Mit pfiffiger List: Kellner hat jahrelang Grödner Gastronom betrogen

Montag, 31. Oktober 2022 | 13:08 Uhr

Gröden – Für einen Zeitraum von rund fünf Jahren soll ein Kellner eines Hotel- und Restaurantbetriebs in Gröden seinen Arbeitgeber betrogen und knapp 90.000 Euro an Einnahmen in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Das ist das Ergebnis aufwendiger Ermittlungen der Bozner Finanzpolizei infolge einer Anzeige des Betreibers des Gastlokals. Dieser war stutzig geworden, weil die Einnahmen stetig rückläufig waren.

Um die Sache lückenlos aufzuklären, mussten die Exekutivbeamten 36.000 Transaktionen prüfen, die der betreffende Kellner über die Jahre abgewickelt hatte. Außerdem mussten die Daten des Bestellsystems ausgewertet werden.

Die minutiöse Arbeit der Ermittler zahlte sich am Ende aus: Mit einer – mutmaßlich vom verdächtigen Kellner entwickelten – List, schleuste er Teile der Einnahmen am System vorbei und ließ sie direkt in seine Tasche wandern. Dabei schien auf den ersten Blick für den Betreiber des Gastlokals alles seine Richtigkeit zu haben.

Nachdem die Bestellungen ins System eingegeben, die Kunden bedient und die Summe kassiert worden war, schloss der Kellner nach den Erkenntnissen der Finanzpolizei die Rechnung nicht ab, sondern eröffnete auf einem anderen – zu dieser Zeit – leeren Tisch einen neuen Vorgang und baute dort einen Preisnachlass von 50 bis 99 Prozent in die Abrechnung ein. Dann erst schloss er die Operation.

Während die Kunden den vollen Betrag bezahlten und keine Ahnung von dem “Nachlass” hatten, gab der Kellner am Ende der Schicht jene Summe ab, die mit den offiziellen Zahlen übereinstimmte. Die Differenz ließ er – immer laut den Vorhaltungen – in seine Privattasche fließen.

Im Zeitraum von fünf Jahren soll der Verdächtige so rund 90.000 Euro unterschlagen haben. Der Fall wurde nun an die Justiz weitergeleitet. Der Kellner muss sich vermutlich wegen schweren Betrugs verantworten.

Von: luk

Bezirk: Salten/Schlern