Der Waldbrand beschäftigt die Einsatzkräfte seit Samstag

Waldbrand in Innsbruck: Vereinzelt wieder Glutnester

Dienstag, 30. Dezember 2025 | 10:00 Uhr

Von: apa

Der am Samstag ausgebrochene Waldbrand auf der Nordkette hoch über Innsbruck, bei dem rund acht Hektar betroffen waren, beschäftigt die Einsatzkräfte auch drei Tage danach weiter. Im Zuge eines Drohnenfluges mit Wärmebildkamera Dienstagfrüh wurden wieder “vereinzelt Glutnester” entdeckt, sagte Marcus Wimmer von der Berufsfeuerwehr Innsbruck zur APA. Daher könne kein endgültiges “Brand aus” gegeben werden, die Löscharbeiten würden noch den gesamten Dienstag andauern.

46 Feuerwehrleute und zwei Polizeihubschrauber standen im Einsatz. Montagnachmittag war bereits ein vorläufiges “Brand aus” gegeben worden, allerdings wurde auch auf den Drohnen-Kontrollflug Dienstagfrüh verwiesen, der endgültige Klarheit bringen sollte. Nun würden die finalen Löscharbeiten fortgesetzt, am späten Nachmittag bzw. frühen Abend stünde abermals ein Drohnenflug an, so Wimmer. Um letztlich vollständig sicher zu gehen, werde man aber jedenfalls auch Mittwochfrüh noch einmal eine Drohne samt Wärmebildkamera im Einsatz haben.

Der Brand war Samstagnachmittag ausgebrochen, hatte zwischenzeitlich bis zu 150 Einsatzkräfte auf Trab gehalten und für eine weithin sichtbare Rauchsäule in der und rund um die Tiroler Landeshauptstadt gesorgt. Betroffen war ein bewaldeter Berghang in einem schwer zugänglichen Gebiet östlich der Höttinger Alm und südwestlich der Seegrube auf rund 1.500 Metern Höhe. Verletzt wurde niemand, auch Infrastruktur war nicht gefährdet. Mehrere Hubschrauber standen im Einsatz – darunter auch solche des Bundesheeres, das Sonntag und Montag im Rahmen eines Assistenzeinsatzes mithalf, die Flammen zu löschen.

Zwölfjähriger offenbar verantwortlich

Verantwortlich für den Waldbrand war offenbar ein zwölfjähriger Bub. Dieser soll das Feuer durch das Hantieren mit Pyrotechnik im Zuge einer Wanderung mit seiner Familie ausgelöst haben. Bereits Samstagabend war bekannt geworden, dass Zeugen im Nahbereich des Brandortes mehrere Personen beim Hantieren mit pyrotechnischen Gegenständen beobachtet hatten. Ein Zusammenhang mit dem Brand war zunächst unklar. Der Zwölfjährige kam am Sonntag schließlich mit seinem Vater zu einer Innsbrucker Polizeiinspektion und teilte mit, dass er für den Brandausbruch verantwortlich sei. Er habe einen pyrotechnischen Gegenstand gezündet, worauf sich ein Wiesenbrand entwickelte.

Man habe sofort versucht, die Flammen zu löschen, was jedoch aufgrund der Trockenheit, des hohen Grasbewuchses sowie der Steilheit des Geländes nicht gelungen sei, schilderte die Polizei die Aussagen von Vater und Sohn. Daraufhin setzte der Vater den Feuerwehrnotruf ab. Aufgrund der starken Brand- und Rauchentwicklung habe sich die Familie schließlich vom Brandort entfernt. Nach Abschluss der Ermittlungen werde ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Innsbruck erstattet, hieß es von der Exekutive. Im Raum stand der Tatbestand der fahrlässigen Brandstiftung.

Pyrotechnik-Verbot auch im Waldgebiet verordnet

Aufgrund der Trockenheit in Nordtirol wurde mittlerweile durch die zuständigen Bezirkshauptmannschaften auf dem gesamten Landesgebiet ein Pyrotechnik- bzw. Feuer-Verbot in Wäldern und Gefährdungsgebieten verordnet, teilte das Land Montagnachmittag mit. Es werde das Entzünden und Hantieren mit Feuer verboten, hieß es. Dazu zähle auch das Wegwerfen von brennenden oder glimmenden Gegenständen, wie insbesondere von Zündhölzern und Zigaretten. Die Verordnungen gelten demnach bis auf Widerruf, jedenfalls noch bis inklusive der ersten Jännerwoche. Zudem gelte grundsätzlich in Österreich – und damit auch in Tirol – ein Feuerwerksverbot im Orts-und Siedlungsgebiet bezüglich des Gebrauchs von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2. Auch die Stadt Innsbruck erließ am Montag wegen Waldbrandgefahr per Verordnung ein Pyrotechnik-Verbot, ein generelles Feuerentzündungsverbot sowie ein Rauchverbot im Waldbereich der Landeshauptstadt.

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