Zwei Südtiroler betrogen - vier Verdächtige ausgeforscht

Wenn der “falsche Polizist” anruft

Dienstag, 09. Dezember 2025 | 08:37 Uhr

Von: luk

Ratschings – Die Carabinieri der Station Ratschings haben ein Netzwerk mutmaßlicher Telefonbetrüger aufgedeckt. Vier Personen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Sie sollen zwei in der Gemeinde lebende Bürger um insgesamt 5.500 Euro gebracht haben.

Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Anzeige einer 51-jährigen Frau und eines 45-jährigen Mannes. Beide hatten Anrufe erhalten, in denen sich die Täter als Angehörige der Postpolizei ausgaben. Unter dem Vorwand, unbefugte Zugriffe auf die Bankkonten der Opfer festgestellt zu haben, forderten die Anrufer sofortige Überweisungen auf angeblich „zu Kontrollzwecken“ eingerichtete Konten. In der Annahme, ihre Ersparnisse schützen zu müssen, überwiesen die Betroffenen mehrfach Geld auf italienische und ausländische Konten.

Erst als weitere dubiose Forderungen folgten, wandten sich die Geschädigten an die Carabinieri. Durch die Auswertung der verwendeten Telefonnummern sowie die Analyse der Geldflüsse identifizierten die Ermittler die mutmaßlich Verantwortlichen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um vier Personen aus Kampanien, Latium und der Emilia-Romagna, die bereits wegen ähnlicher Delikte polizeibekannt sind.

Die Vorgehensweise entspricht laut Carabinieri bereits landesweit bekannten Mustern des Telefonbetrugs. Der Kommandant der Carabinieri-Kompanie Sterzing, Hauptmann Francesco Lorenzi, hob die Bedeutung rascher Anzeigen hervor: Die schnelle Reaktion der Opfer und die enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Dienststelle hätten es ermöglicht, die Zahlungswege zeitnah nachzuverfolgen und die Verdächtigen zu identifizieren.

Die Carabinieri weisen erneut darauf hin, dass keine Polizeibehörde telefonisch Geld fordert oder Bankdaten abfragt. Bürgerinnen und Bürger sollten misstrauisch werden, wenn Anrufer Druck ausüben oder Dringlichkeit vortäuschen. Zugangsdaten und Codes dürfen niemals weitergegeben werden. Bei Verdachtsmomenten wird empfohlen, umgehend den Notruf 112 zu kontaktieren.

Bezirk: Wipptal

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