Zivilschutzstatus auf Alfa-Aufmerksamkeit angehoben

Wetterumschwung: Große Regenmengen mit Folgen erwartet

Sonntag, 27. August 2023 | 16:38 Uhr

Bozen – Wegen der bevorstehenden Regenmengen und damit ansteigenden Flusspegelständen und möglichen Rutschungen und Murgängen wird der landesweite Zivilschutzstatus auf Alfa-Aufmerksamkeit angehoben.

Aufgrund der Wettervorhersagen hat der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger für heute (27. August) eine Bewertungskonferenz einberufen: “Was sich in den vergangenen Tagen bereits abgezeichnet hat, bestätigen die heutigen Wettermodelle: Wir erwarten in der Nacht auf morgen vor allem in der westlichen Landeshälfte größere Niederschlagsmengen, im Warnlagebericht scheint das Gefährdungspotential im Hinblick auf Hochwasser derzeit in den westlichen Landesteilen mit der Stufe Orange auf. Nach unserer Bewertung haben wir beschlossen, den landesweiten Zivilschutz-Status auf die Stufe Alfa-Aufmerksamkeit anzuheben.” Aus dem Warnlagebericht geht hervor, dass die Lage im Hinblick auf Hochwasser und Massenbewegungen morgen (28. August) am kritischsten ist, vor allem im Vinschgau und Wipptal. Das Ereignis verschiebt sich in Folge nach Osten und verliert an Intensität.

Gefahrenstellen meiden

“Angesichts des bevorstehenden Niederschlagsereignisses sollten Gefahrenstellen gemieden werden“, ruft der für den Zivilschutz zuständige Landesrat Arnold Schuler auf: “Die Gefahrenstellen liegen bei diesem Ereignis meist am Wasser. Man sollte sich also weder Bächen noch Flüssen nähern. Zudem sollten überflutete Straßen, Tiefgaragen und Unterführungen gemieden werden, weil sich in diesen sehr schnell Wasser sammeln kann und diese so zur tödlichen Falle werden können. Wer auf Autofahrten verzichten kann, sollte dies tun und damit dazu beitragen, Staus und überfüllte Straßen zu verhindern. Die Freiwilligen Feuerwehren sowie die Mitarbeiter der Agentur für Bevölkerungsschutz sind einsatzbereit und verfolgen das Niederschlagsereignis.”

Bis zu 100 Liter pro Quadratmeter erwartet

Nach den starken Gewittern in der Nacht auf heute im Überetsch und Unterland steht Südtirol jetzt viel Regen bevor, berichtet Meteorologe Günther Geier: Südtirol befindet sich derzeit im Vorfeld eines Italien-Tiefs, und in der Nacht auf morgen bis in den morgigen Montag hinein beginnt es verbreitet zu regnen. Es sind große Regenmengen zu erwarten, die lokal sehr unterschiedlich ausfallen können und zwischen 40 und 100 Liter pro Quadratmeter liegen. Große Regenmengen werden vor allem in der westlichen Landeshälfte erwartet, im Vinschgau, Passeiertal, Ultental, Martell und auch im Wipptal, sie werden sich weiter verstärken und im Laufe des morgigen Tages auf das ganze Land ausweiten. Die Schneefallgrenze liegt weit über 3000 Meter.

Starker Anstieg der Pegelstände vor allem in der westlichen Landeshälfte

Die hohen Niederschlagsmengen bis zu 100 Liter pro Quadratmeter in Kombination mit der hochgelegenen Null-Grad-Grenze werden zu einem starken Anstieg der Pegelstände vor allem im Westen Südtirols führen, auch im Süden ist nach dem Zusammenfluss der Etsch mit dem Eisack mit hohen Durchflussmengen zu rechnen, erläutert der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale. Spitzen werden an der Etsch vor allem zwischen Eyrs und der Töll erwartet. Wegen des zu erwartenden Ansteigens von Haupt- und Nebenflüssen vor allem in der westlichen Landeshälfte wird die Bevölkerung ersucht, sich von Fließgewässern fernzuhalten.

Schäden infolge von Gewittern

Schäden können auch infolge von Gewittern auftreten, so kam es etwa gestern zu zwei Waldbränden, wie die Forstbehörde darlegt. Alle Mitarbeiter des Landesstraßendienstes werden in erhöhte Bereitschaft versetzt, erklärt Abteilungsdirektor Philipp Sicher. Die wegen Baumstürzen gesperrten Straßenabschnitte zwischen Stenk und Raut auf der Straße zum Lavazèjoch und zwischen St. Zyprian und Frommeralm auf der Landesstraße nach Tiers sind zwischenzeitlich wieder geöffnet. Voraussichtlich länger gesperrt bleiben muss die Landesstraße 132 Blumau-Welschnofen zwischen Gummer und Welschnofen, meldet die Landesverkehrsmeldezentrale. Wegen des derzeit hohen Verkehrsaufkommens ist auch im Straßenverkehr erhöhte Vorsicht geboten.

Landesweiter Zivilschutzstatus auf Alfa-Aufmerksamkeit 

Der landesweite Zivilschutzstatus wird von Zero-Normalzustand auf Alfa-Aufmerksamkeit hochgestuft, das bedeutet: Ein aus Sicht des Zivilschutzes relevantes Ereignis steht bevor und erfordert eine eingehende Beobachtung. Alle Beteiligten werden vorgewarnt und können die notwendigen Vorkehrungen treffen. Auch die Bevölkerung wird auf das bevorstehende Ereignis aufmerksam gemacht, damit es sie nicht unvorbereitet trifft.

Informiert und vorbereitet mit dem Warnlagebericht des Landeswarnzentrums

Wetterphänomene und Naturereignisse in Südtirol werden täglich vom Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz bewertet und als Warnlagebericht veröffentlicht. Die Grundlage für die Bewertung bilden die Wetterprognosen der Meteorologen, darauf aufbauend bewerten Hydrologen, Geologen und die Forstbehörde die Situation und damit eine mögliche Gefährdung durch Naturereignisse. Mit diesen Daten und Informationen erstellt und veröffentlicht das Landeswarnzentrum den Warnlagebericht.

Der Warnlagebericht wird täglich vom Landeswarnzentrum veröffentlicht und gibt eine Einschätzung des Gefährdungspotentials von bevorstehenden Wetterereignissen und Naturereignissen anhand von vier Warnstufen in den Ampelfarben: Grün, wenn kein Gefährdungspotential vorliegt, Gelb bei geringem, Orange bei mäßigem und Rot bei hohem Gefährdungspotential.

Verhaltensempfehlungen des Bevölkerungsschutzes

Zur Frage Was tun? bei Gewitter, Muren und Steinschlag, Überschwemmungen, Sturm, Waldbränden hat der Bevölkerungsschutz Verhaltensempfehlungen zusammengestellt, damit sich alle angemessen vorbereiten und richtig verhalten können und damit zur eigenen und der Sicherheit anderer beitragen. Nach dem Motto: “Informiert und vorbereitet”.

Der laufend aktualisierte Verkehrslagebericht findet sich auf verkehr.provinz.bz.it/

Von: lup

Bezirk: Bozen

Kommentare

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21 Kommentare auf "Wetterumschwung: Große Regenmengen mit Folgen erwartet"


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Mico
Mico
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

jo jo… früher hat es oft tagelang geregnet… und niemand hat gewarnt und alle norrat gemacht…. was soll das ganze… tage vorher schon alles norrat mochen….

Tratscher
1 Monat 6 Tage

@ Mico
Ganz genau aber die müssen was sagen sonst könnte man draufkommen dass das ganze Gemach überdimensioniert ist und und genau deswegen wirds immer ärger mit den Warnungen, fehlt nur noch dass man Wetterbunker baut dann ist das Theater voll im Griff 😂.

Neumi
Neumi
Kinig
1 Monat 6 Tage

Früher waren die Leute noch von sich aus etwas erfahrener darin, einfach zu Hause zu bleiben, wenn’s möglich war.
Heute darf man sich dank der Rettungskräfte mehr Fehler erlauben und macht es auch. Als Folge gibt’s dann entsprechend viele Rettungseinsätze.

Gievkeks
Gievkeks
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@Mico:
Sell erklärt warum so viele Norrate manondrennen. Hätt mo nia gedenkt, dass es viele Leit gib de so labil sein, dass se sich von so an Artikel norrat mochn lossn, obo danke für die Einsicht.

nightrider
nightrider
Superredner
1 Monat 6 Tage

Wenn dich alles norret mocht solltest du das Internet ausschalten

Homelander
Homelander
Tratscher
1 Monat 6 Tage

Mico@ sei froh, dass wir einen Hinweiss bekommen, ich finde das gut…deswegn isch obo net norrat zi wern😅

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@mico:
Sage es dir ungern aber das hat wiederum was mit dem Klimawandel zu tun. Je wärmer die Atmosphäre desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Bei 30 Grad Lufttemperatur nimmt die Troposphäre 3 mal so viel Wasser auf wie bei 10 Grad. Entsprechend heftiger fallen die Niederschläge aus je heisser die Welt wird, einfache Physik.

fingerzeig
fingerzeig
Tratscher
1 Monat 6 Tage

@mico
dopplt gnahnt-hot bessre erfolgsaussichtn… weil de norretn südttiroler checkns sunscht magari wiedr nit… 😉

Mico
Mico
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@fingerzeig do hosch epper recht

Mico
Mico
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@Grantelbart ja schon klar… aber das ganze gewarne vin hitzte…regen… wind… schnee… das ist dich nimmer normal…als ich kind war gab es bei uns fast 2 meter schnee und 5 tage keinen Strom…. wir leben alle noch…

Gievkeks
Gievkeks
Universalgelehrter
1 Monat 5 Tage

@Mico:
Im Artikel les ich nix davon, dass jemand sterben wird.

Suedtirolfan
Suedtirolfan
Universalgelehrter
1 Monat 4 Tage

@Grantelbart
Sehr gut und richtig geschrieben 👍.
lch denke bei Leuten wie @Mico fehlt es etwas am gesunden MENSCHENVERSTAND…

Rucksock
Rucksock
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage

Wo sind die grossen regenmengen, laut vorhersage hätte schon heute müssn südtirol untergehn

nightrider
nightrider
Superredner
1 Monat 6 Tage

Welchen Wetterbericht hosch du den gelesen. Es war immer die Rede dass es am Montag verstärkt regnet.

Sosonadann
Sosonadann
Tratscher
1 Monat 6 Tage

@Rucksock Dass Südtirol untergehen wird, habe ich nirgends gelesen! Immer schön übertreiben und anderen vorwerfen, sie würden es mit dem Warnen übertreiben!

diskret
diskret
Superredner
1 Monat 6 Tage

Diese Vorwarnungen braucht es nicht die kosten nur steuer Gelder

Tratscher
1 Monat 6 Tage

das ist alles genauso gewollt um den Rubel rausszuschmeissen, einfach hirnrissig was da abgeht und die haben auch die Schneid das alles als notwendig dem Bürger
zu verkaufen denn es sin ja nicht deren eigene Steuergelder.

Stryker
Stryker
Superredner
1 Monat 6 Tage

Solln gscheider unters Johr mehr tian fürn Schutz,zb. (Bachläufe von Holz und Staudn befrein)
und net olm probiern mit Warnungen sich aus der Verantwortung zu ziachn.
Mir hobn schun oft gmeldet das es Auffangbeckn auszubaggern war und Bäume zu fällen,ober wos passiert? Nada,niente nix!

Gievkeks
Gievkeks
Universalgelehrter
1 Monat 5 Tage

@Stryker:
I glab net, dass die Baggerfohrer und die Leit de di Zivilschutzwarnungen aussergeben die gleichen Personen sein, ober ok..

raunzer
raunzer
Superredner
1 Monat 6 Tage

In der Hitze des Gefechts hat man doch glatt vergessen die Waldbrandgefahr herunter zu stufen. 

megatscheggl
megatscheggl
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage

endlich eine feine Abkühlung, aber beim Autofahren sehr große Aquaplaning Gefahr.

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