Von: luk
Bozen – Von einem Ladendiebstahl kann jeder Einzelhändler betroffen sein. Damit Langfinger in Geschäften und Verkaufslokalen keine Chance haben, ist es wichtig, Präventionsmaßnahmen zu treffen und Verhaltens- und Handlungsweisen zu kennen. Wie sich Südtirols Händler vor Ladendieben schützen können, haben rund 80 Handelstreibende bei einer Informationsveranstaltung des hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol erfahren, die vor kurzem im Hauptsitz des Verbandes in Bozen stattgefunden hat.
Giuseppe Tricarico, Leiter der Fahndungsabteilung in der Bozner Quästur, sagte, dass der Ladendiebstahl ein ernstzunehmendes Problem für den Einzelhandel darstellt. Auch in Südtirol gibt es kontinuierlich Fälle von Ladendiebstahl oder Einbruch. Er informierte über das richtige Verhalten und gab Tipps zum Schutz und für eine erfolgreiche Vorbeugung. Ein Muss seien heutzutage der Einsatz von mechanischen und elektronischen Warensicherungssystemen und die Installation von entsprechenden Videoüberwachungsanlagen. Allarmsysteme sollten zudem direkt mit der Quästur verbunden werden.
Der Staatsanwalt am Landesgericht Bozen, Günther Morandell, hingegen erklärte was passiert, wenn Anzeige wegen Diebstahl erstattet wird. Er appellierte an die Anwesenden auf jeden Fall jeden Ladendiebstahl zur Anzeige zu bringen, damit sich die Gerichtsbarkeit aktivieren kann. Er erklärte den Unterschied zwischen versuchten und vollendeten Diebstahl und zeigte Beispiele von erschwerenden Umständen auf, wie etwa die betrügerischen Mittel oder die Geschicklichkeit. Wird Gewalt von Seiten des Täters angewandt so wird der Diebstahl zum Raub.
Anschließend berichteten die Vertreter von zwei Handelsbetrieben über ihre Erfahrungen mit Ladendiebstahl. Peter Oberschartner von der Firma Sportler sowie Roberto Casagrande und Sergio Delpin der Lebensmittelgruppe Poli berichteten, wie professionell und kreativ die Diebe vorgehen. Gestohlen werden mehr Lebensmittel als Nicht-Lebensmittel. An der Spitze stehen Parmesan, Olivenöl und Wein. In den vergangenen fünf Jahren hat sich vor allem ein Phänomen verbreitet: der organisierte Diebstahl bzw. der Auftragsdiebstahl. Eine wesentliche Sicherungsmaßnahme sei zudem die Schulung der Mitarbeiter.
Der hds hat auch einen neuen Leitfaden zur Vorbeugung von Ladendiebstählen ausgearbeitet. Dieser steht allen Mitgliedsbetrieben auf der Internetseite des Verbandes zur Verfügung.