Laufende Spesen und Essen sind die größten Ausgabenposten

44,8 Milliarden Euro: “Dreizehnter” heuer ein bisschen fetter

Sonntag, 22. Dezember 2019 | 08:15 Uhr

Rom – Der 13. Monatsgehalt, den 33 Millionen Italiener im Dezember erhalten, fällt mit 44,8 Milliarden Euro und einem Plus von 1,3 Prozent heuer ein bisschen fetter aus, als letztes Jahr. Der Wermutstropfen aber ist, dass trotz der kleinen Anhebung, der „Dreizehnte“ vor allem dazu dient, finanzielle Löcher zu stopfen, sodass für den Sparstrumpf und für die Weihnachtsgeschenke weniger Geld übrig bleibt.

Für die Brieftaschen der Italiener – und damit auch der Südtiroler – gibt es erst einmal eine gute Nachricht. Der „Dreizehnte“, der von Arbeitern und Angestellten alle Jahre wieder sehnlichst erwartet wird, fällt mit 44,8 Milliarden Euro und einem Plus von 1,3 Prozent heuer ein bisschen fetter aus, als letztes Jahr. Leider dient der 13. Monatsgehalt aber immer öfter dazu, finanzielle Löcher jeglicher Art zu stopfen, die sich in den vergangenen Monaten aufgetan haben. Aber wie die auf offiziellen Zahlen und auf eine Umfrage des Forschungsinstituts Swg basierende Studie der italienischen Handels- und Dienstleistungsvereinigung „Confesercenti“ zeigt, ist das Bild nicht nur trüb.

Das erste Detail, was ins Auge fällt, ist, dass weniger gespart wird. Von den 44,8 Milliarden Euro werden immerhin 10,4 Milliarden Euro in den Sparstrumpf gesteckt. Dies ist aber ein Rückgang von rund 600 Millionen Euro, was in Prozenten ausgedrückt eine Abnahme von 5,6 Prozent bedeutet.

Der Löwenanteil des „Dreizehnten“ – laut den Daten sollen es 23 Milliarden Euro sein – dient den italienischen Familien dazu, finanzielle Löcher aller Art zu stopfen. Dabei handelt es sich vor allem um Ausgaben für Versicherungen, Studiengebühren, größere Anschaffungen oder Rechnungen, die das eigene Haus betreffen. Vier Prozent der Befragten nutzen ihren „Dreizehnten“ dazu, die Kosten für das Hypothekardarlehen zu decken. Insgesamt sind diese Posten, die bereits in den vergangenen Jahren mehr als die Hälfte der dreizehnten Gehälter verschlungen haben, noch einmal um 2,6 Prozent gewachsen.

Darunter leiden vor allem die Weihnachtsgeschenke. Etwa ein Sechstel des Dreizehnten – auf die Gesamtsumme gerechnet 7,3 Milliarden Euro – werden von den Italienern heuer für Geschenke ausgegeben. Laut der Umfrage sinkt diese Summe um 389 Millionen Euro. Keine Lust zu sparen, haben allerdings die Bürger des Stiefelstaats, wenn es um die festliche, reich gedeckte und geschmückte Weihnachtstafel und um die eigene Familie geht. Der Befragung zufolge gedenken die Italiener für diesen Ausgabenposten die bedeutsame Summe von 15,7 Milliarden Euro aufzuwenden. Gegenüber dem Vorjahr sind dies mit 964 Millionen Euro fast eine Milliarde mehr.

Mit einem Satz lässt sich das italienische Verhalten, den „Weihnachtsgehalt“ auszugeben, mit mehr Geld für laufende Spesen und den eigenen Magen und weniger Geld für das Sparschwein und die Geschenke zusammenfassen. Und wie gedenken unsere Leserinnen und Leser ihren „Dreizehnten“ zu verwenden?

Von: ka