Von: mk
Trient – Über ein Jahr nach dem Abschuss der Bärin F36 hat die Staatsanwaltschaft in Trient Anklage gegen zwei der vier Verdächtigen erhoben. Die Tierschutzorganisation LEAL, die Anzeige erstattet hatte, gab bekannt, dass die Vorverhandlung für den 9. Februar 2026 am Gericht in Trient angesetzt ist.
Die beiden Beschuldigten müssen sich wegen gemeinschaftlicher Tötung eines Tieres aus Grausamkeit und ohne Notwendigkeit verantworten, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa. Ihnen wird vorgeworfen, die Bärin am 27. September 2023 in der Gemeinde Sella Giudicarie mit einer Jagdwaffe erschossen zu haben.
Ursprünglich wollte die Staatsanwaltschaft den Fall archivieren, Tierschützer haben sich dagegen jedoch gewehrt.
Laut LEAL bestand zum Zeitpunkt des Vorfalls keinerlei Gefahr für die Verdächtigen oder für Dritte. Die Bärin habe keine aggressiven oder unnatürlich zutraulichen Verhaltensweisen gezeigt, heißt es in der Mitteilung der Organisation. Gian Marco Prampolini, der Präsident von LEAL, bekräftigt, dass die Organisation als Nebenklägerin am Prozess teilnehmen und “Gerechtigkeit für den Tod von Bärin F36” fordern werde.
Die Bärin war im Sommer 2023 bei zwei Vorfällen negativ aufgefallen und daher hatte Landeshauptmann Maurizio Fugatti eine Entnahme angeordnet. Das Verwaltungsgericht Trient hatte diese Entscheidung auf Antrag von Tierschutzverbänden allerdings ausgesetzt.
Im September war die Bärin dann tot aufgefunden worden. Die Tierschützer vermuteten einen Fall von Wilderei. Wie aufgrund einer Handyortung festgestellt wurde, sollen sich die Beschuldigten in der Nähe der Bärin aufgehalten haben.
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