Gegen die Japanische Schnur-Schildlaus gibt es kaum Gegenmittel – VIDEO

Ärgerlicher Pflanzenschädling: „Herrin der Ringe“ befällt Norditalien

Mittwoch, 28. Mai 2025 | 07:03 Uhr

Von: ka

Mailand – Viele Bäume und Ziersträucher Norditaliens, insbesondere jene der Lombardei, werden immer häufiger von der Japanischen Schnur-Schildlaus (Takahashia japonica) heimgesucht. Mit Bestürzung und Entsetzen müssen die Einwohner der betroffenen Gebiete immer häufiger feststellen, dass die Bäume und Sträucher mit einer Vielzahl von dicken, weißen „Schnüren” „geschmückt” sind, die den Ringen von aufgeschnittenen Tintenfischen ähneln.

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Dabei handelt es sich um die watteähnlichen, gummiartigen Brutsäcke des Pflanzenparasiten, die die Eier der Larven beschützen. Wenn die Insekten schlüpfen, befallen sie die Blätter und saugen den Pflanzensaft. Dadurch wird die betroffene Wirtspflanze stark geschädigt, was in Extremfällen auch zum Absterben des befallenen Baums oder Strauchs führen kann. Gegen die exotische „Herrin der Ringe“ gibt es derzeit kaum Gegenmittel.

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Kaum setzt das Frühjahr ein, taucht in Norditalien wie im vergangenen Jahr wieder die Japanische Schnur-Schildlaus auf. Der Pflanzenschädling, der wissenschaftlich als Takahashia japonica bekannt ist, befällt vor allem Bäume und Sträucher in der norditalienischen Region Lombardei, ist jedoch auch in den Nachbarregionen zu finden. Das Auftauchen der dicken weißen „Schnüre“, die weithin sichtbar von den Zweigen der befallenen Bäume und Sträucher hängen, verdeutlicht das massenhafte Auftreten des Schädlings.

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Es handelt sich um die watteähnlichen, gummiartigen Brutsäcke des Pflanzenparasiten, in denen sich die Eier der Larven befinden, die sich gerade entwickeln. Sobald diese freigesetzt werden, befallen sie die Blätter der Wirtspflanze und beginnen, den wertvollen Saft der Pflanze zu saugen, wodurch sie diese stark schädigen. Wie der Pflanzenschutzdienst der Region Lombardei bestätigt, sind die am stärksten befallenen Pflanzenarten Ahorn, Albizia, Judasbaum, Weißbuche, schwarze und weiße Maulbeere, Ulme und Amberbaum.

Die schlechte Nachricht ist, dass es gegen Takahashia japonica, die wegen ihrer dicken Schnüre auch scherzhaft „Herrin der Ringe“ genannt wird, kaum angemessene Bekämpfungsmethoden gibt. Auf dem Markt gibt es keine spezifischen Pflanzenschutzmittel, die auf jeden Fall wirksam sind.

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Selbst die Idee, den Schädling mit Marienkäfern – einem Fressfeind der Blattläuse – zu bekämpfen, wie es von verschiedenen Gemeindeverwaltungen erprobt wurde, überzeugt die Fachleute nicht. Dafür bräuchte man so viele Marienkäfer, dass das natürliche Gleichgewicht auf andere Weise gestört würde. Eine der wenigen Möglichkeiten, die Verbreitung der Japanischen Schnur-Schildlaus einzudämmen, scheint das Entfernen der betroffenen Äste zu sein. Doch auch diese Maßnahme ist nicht ungefährlich: Wenn die Äste auf Mülldeponien transportiert werden, könnte dies nämlich zur weiteren Ausbreitung beitragen – auch in Gebieten, die derzeit noch nicht betroffen sind.

Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Die Behörden versichern der Bevölkerung, dass keine Gefahr für Menschen und Tiere besteht. Sollten Kinder oder Haustiere wie Hunde und Katzen mit vom Regen oder Wind abgerissenen weißen Brutsäcken der Japanischen Schnur-Schildlaus in Berührung kommen oder sollten Fragmente der dicken weißen „Schnüre” durch Schuhsohlen unbeabsichtigt in Innenräume getragen werden, besteht keine Gefahr.

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Den lokalen Behörden bereitet dieses Problem jedoch einige Sorgen – nicht zuletzt, weil die Bevölkerung von diesen seltsamen weißen „Kränzen“ besonders beunruhigt ist. Viele halten sie aus Unwissenheit für Würmer. Sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, wenn sie die weißen Kränze auf Gartenpflanzen oder sogar auf solchen entdecken, die in Töpfen auf Balkonen oder Terrassen wachsen.

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Die Meldungen bei den örtlichen Behörden häufen sich ebenso wie die Warnungen auf den Social-Media-Seiten der verschiedenen Gemeinden. Doch auch die Gemeindeverwalter wissen sich oft nicht zu helfen. Angesichts der räumlichen Nähe und der Ähnlichkeit des Klimas ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Japanische Schnur-Schildlaus, die ursprünglich aus Ostasien stammt und in Italien im Jahr 2017 erstmals in der Gemeinde Cerro Maggiore bei Mailand festgestellt wurde, gehäuft in Südtirol auftreten könnte.

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