Bademeister und Strandbadbetreiber kündigen Klagen an – VIDEO

Badeverbot an der Adria: Betroffene proben den Aufstand

Donnerstag, 01. August 2019 | 08:11 Uhr

Rimini/Riccione – Nachdem am Montag im Meerwasser erhöhte Werte des Bakteriums Escherichia coli sowie des Erregers Enterococcus festgestellt und in der Folge mehrere Strandabschnitte geschlossen worden waren, kam es am Dienstag zu heftigen Polemiken und Schuldzuweisungen. Die betroffenen Bademeister und Betreiber der Strandbäder, die in der Hauptsaison um ihre Einnahmen fürchten, kündigten an, vor Gericht ziehen.

Das Meer ist sauber, aber es herrscht Badeverbot. Dieser Umstand bringt die Bademeister und Betreiber der Strandbäder zur Weißglut. „Sie haben die Proben am Sonntag entnommen, als aufgrund der schweren Regenfälle Badeverbot herrschte. Wir haben durchsichtiges und sauberes Wasser. Man sieht sogar Fische und Krebse, aber um 13.00 Uhr wurde das Badeverbot verhängt. Die Bademeister sind sehr zornig. Angesichts der Tatsache, dass die Schlechtwetterfront schon lange vorher angekündigt worden war, hätte die Entnahme der Proben vor dem Sonntag stattfinden müssen“, so der Präsident der Genossenschaft der Bademeister von Rimini Süd, Mauro Vanni.

Aber es nützt nichts. Vom zeitweiligen Badeverbot sind von Rimini bis Riccione mehr als zwölf Kilometer Strand betroffen. Besonders erzürnt ist man in Riccione. In einer Presseaussendung teilte die Bürgermeisterin von Riccione, Renata Tosi, mit, dass die erhöhten Werte von Fäkalbakterien nicht auf das Überlaufen oder Öffnen der Abwasseraufbereitungsanlagen von Riccione zurückzuführen seien. Aus diesem Grund – so die Bürgermeisterin – sei das Badeverbot nicht nachvollziehbar.

„Sollte sich das Gerücht bestätigen, dass in Riccione nichts geöffnet worden ist und die Abwässer aus Rimini stammen, sind wir dazu bereit, gegen die Gemeinde Rimini und gegen den Betreiber Hera, der sich um den Überlauf kümmert, rechtlich vorzugehen“, droht Diego Casadei, Präsident der Strandbadbetreiber der Provinz Rimini und der Genossenschaft der Bademeister von Riccione.

Die Gemeinde Rimini wies hingegen darauf hin, dass die Kontrollen und Probeentnahmen am Montagvormittag, als aufgrund des schlechten Wetters Badeverbot geherrscht hatte, durchgeführt worden sind. Die genauen Tage, an denen Proben entnommen werden, waren unabhängig vom Wetter bereits im Winter festgesetzt worden, präzisierten die Stadtväter des Adria Urlaubsortes. In jedem Fall wurden am Dienstag, um die Normalisierung der Werte nachzuweisen, weitere Kontrollproben entnommen, so abschließend die Stadtgemeinde von Rimini.

Ob damit die Entscheidung des regionalen Umweltamtes Arpae, mehrere Strandabschnitte für den Badebetrieb zu sperren, aufgehoben werden wird? Gewiss ist bereits jetzt, dass angesichts der Tatsache, dass die Nachricht von den erhöhten Werten des Bakteriums Escherichia coli sowie des Erregers Enterococcus in der Adria weit über Rimini und Riccione hinaus die Runde gemacht hat, der Imageschaden enorm ist. Damit steht einem Rechtsstreit zwischen den erzürnten Bademeistern und Strandbadbetreibern auf der einen und der Gemeinde Rimini und dem Umweltamt auf der anderen Seite nichts mehr im Wege.

 

Von: ka