Das Tier hatte zwei Menschen angefallen

Bärin KJ2 im Trentino erlegt – Proteste

Sonntag, 13. August 2017 | 14:09 Uhr
Update

Trient – Die Bärin KJ2, die in Trient für den Angriff zweier Menschen verantwortlich ist, wurde am Samstagabend von Männern der Forstwache in einem Wald am Bondone erlegt.

Die Grundlage für den Abschuss der Bärin bildete eine Anordnung des Trentiner Landeshauptmanns, Ugo Rossi, zum Zweck, die Sicherheit von Menschen zu gewährleisten.

KJ2 wurde von den Behörden als gefährlich eingestuft. Über eine Genanalyse konnte dem Tier nachgewiesen werden, zwei Menschen angefallen und verletzt zu haben.

Ein Vorfall trug sich vor einem Monat im Wald bei Terlago zu. In derselben Gegend war es schon früher zu einem Angriff gekommen.

Die Provinz Trient will mit weiteren Maßnahmen das friedvolle Auskommen des Menschen mit den Bären sicherstellen. Wie es in einer Aussendung heißt, setzen die Verantwortlichen auf Information und Kommunikation und Überwachung der Bären.

Scharfe Proteste

Der Bärenabschuss sorgt allerdings für heftige Proteste: Tierschützer der Enpa und des WWF haben laut Medienberichten zum Boykott von Produkten aus dem Trentino aufgerufen. Sie sprechen von einem “Mord”, der sich ereignet habe.

Filippo Degasperi, Landtagsabgeordneter der M5S, hat die Provinz ebenfalls scharf attackiert: Man könne mit dem Life Ursus Projekt nicht umgehen.

Auch die Grünen verurteilen den Abschuss der Bärin scharf. Sie wollen den Trentiner Landeshauptmann anzeigen.

LH Rossi hält am Bärenprojekt fest

Obwohl er den Abschuss der Problembärin KJ2 angeordnet hatte, hält der Trentiner Landeshauptmann Ugo Rossi am Bärenprojekt Life Ursus fest. Er ist vom Mehrwert für das Trentino überzeugt. Rossi tritt aber auch dafür ein, das Bärenprojekt den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Tiere, die eine Gefahr für den Menschen darstellen und sich auffällig verhalten, müssen laut Rossi entfernt werden. Die Sicherheit der Bevölkerung stehe an oberster Stelle.

Von: luk