Die Heimat von George Clooney am Limit

Beliebter Italien-Hotspot ertrinkt im Overtourism

Mittwoch, 21. Mai 2025 | 07:04 Uhr

Von: idr

Como – Der Comer See war einst als ruhiger Rückzugsort beliebt. Die Ruhe lockte jedoch zahlreiche Besucher an, weshalb ein Besuch heute in den heißen Monaten zum echten Massen-Spektakel wird: überfüllte Straßen, überlastete Infrastruktur und Touristenläden zu Touristenpreisen. Mit dem ursprünglichen Charme des Sees hat das wenig zu tun.

Im Städtchen Como bekommt man eindrücklich zu spüren, was das Wort „Übertourismus“ bedeutet. Der Zustrom von Touristen in den Sommermonaten lässt die Stadt aus allen Nähten platzen. Ein Video aus dem letzten Jahr erinnert daran, wie es schon bald wieder am Lago aussehen wird.

Auf dem Bahnhof wimmelt es nur von ankommenden und abreisenden Touristen und sogar auf die Gleise drängt es einige. Wer hier Bahnfahrer ist, braucht starke Nerven. Doch auch die charmanten Gassen, die in der Vergangenheit für ihre Ruhe bekannt waren, sind nun ständig überfüllt. Selbst in den weniger zentralen Teilen der Stadt merkt man die Auswirkungen, wenn lokale Geschäfte und Restaurants auf das Tourismusgeschäft im Sommer umsteigen.

Overtourism – Ein bekanntes Problem

Die Stadt Como ist dabei kein Einzelfall. In vielen beliebten Reisezielen weltweit sehen sich Anwohner zunehmend mit den Herausforderungen des Übertourismus konfrontiert. In Spanien zum Beispiel gehen immer wieder Hunderte Anwohner regelmäßig auf die Straßen, um die Massen aus beliebten Zielen wie Barcelona oder Mallorca fernzuhalten. Auch in Italien versucht man, den Massen beispielsweise durch einen Eintrittspreis nach Venedig oder das Verbot von Zimmervermietungspraktiken Herr zu werden.

Für touristische Hotspots wird es zunehmend schwieriger, ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Touristen und den Interessen der Einheimischen zu finden. Die Frage, die sich stellt, ist, wie man den Tourismus nachhaltig gestalten kann, ohne die Attraktivität der Region zu gefährden, und gleichzeitig die Lebensqualität der Bewohner zu erhalten.

See in der Nähe menschenleer

Der Comer See steht heute als Mahnmal dafür, dass die ungebremste Zunahme des Tourismus das Wesen einer Region verändern kann. In den Kommentaren des Videos macht ein Nutzer darauf aufmerksam, dass der Lago Maggiore unweit des Comer Sees dagegen beinah verlassen ist. Genug Platz ist also für alle. Sie müssen ihn nur richtig nutzen.

Kommentare

Aktuell sind 16 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen